International
Digital

Google-Street-View hilft spanischer Polizei beim Lösen eines Mordfalls

Google-Street-View fotografiert Mann beim mutmasslichen Transport einer Leiche

18.12.2024, 17:2218.12.2024, 18:06
One of the cars that Google uses to periodically to photograph the millions of destinations covered in its digital maps is shown during a pit stop at its "Street View Garage" in Palo Alto, C ...
Die mutmasslichen Täter werden in Spanien von einem Google-Aufnahmewagen bei der Leichenentsorgung fotografiert.Bild: keystone

Bilder auf Google Maps könnten in Spanien zur Aufklärung eines mutmasslichen Mordfalles beitragen. Im Zusammenhang mit der Tötung eines Mannes habe man in der Provinz Soria im Norden des Landes zwei Personen festgenommen, teilte die Nationalpolizei mit.

Die Ermittler hätten «in einer Anwendung zur Standortsuche» belastende Bilder entdeckt, hiess es. Bei dieser Anwendung handele es sich um Google Street View, eine Erweiterung des Kartendienstes Google Maps, berichteten unter anderem der staatliche TV-Sender RTVE und die Zeitung «La Vanguardia» unter Berufung auf die Polizei.

Mutmassliche Leiche von Google-Aufnahmewagen fotografiert

Die Bilder sollen demnach zeigen, wie eine mutmassliche, offenbar mit einem Laken verhüllte Leiche von einem Mann in den Kofferraum eines Autos gelegt wird. Die Szene wurde von einem Google-Aufnahmewagen von hinten fotografiert. Dazu heisst es in der Polizeimitteilung: «Die Ermittler verfügten auch über Bilder, die sie während der Untersuchung in einer App zur Standortbestimmung entdeckt hatten und auf denen ein Fahrzeug zu sehen war, das möglicherweise im Verlauf des Verbrechens verwendet wurde.»

Diese Bilder seien allerdings «nicht ausschlaggebend gewesen», betonte die Policía Nacional. Bei Haus- und Fahrzeugdurchsuchungen seien bereits «relevante» Spuren gesichert worden. Bei den beiden Festgenommenen handele es sich um ein seit längerem geschiedenes Ehepaar, hiess es. Das mutmassliche Opfer, ein Kubaner, sei der neue Partner der Frau gewesen.

Kubaner vor über einem Jahr spurlos verschwunden

Das Verbrechen ereignete sich den bisherigen Erkenntnissen der Behörden zufolge im Dorf Tajueco knapp 200 Kilometer nordöstlich von Madrid. Vor mehr als einem Jahr, im November 2023, war dort das mutmassliche 33 Jahre alte Opfer von einem Verwandten als vermisst gemeldet worden. Nach rund einjähriger Suche wurden am Mittwoch voriger Woche auf einem Friedhof unweit der Ortschaft mit nur rund 50 Einwohnern Teile einer Leiche entdeckt.

Der Kopf des Opfers wird noch gesucht

Die Leichenteile könnten zwar bislang nicht völlig zweifelsfrei dem Vermissten zugeordnet werden, sagte der Leiter der Ermittlungskommission vor Medienschaffenden. Man gehe aber davon aus, dass es sich um Überreste des vermissten Kubaners handele. Dessen Leiche sei von den Tätern wohl zerstückelt worden. Die Ermittlungen dauern an. Die Suche nach den fehlenden Körperteilen, darunter der Kopf, werde fortgesetzt, hiess es. (sda/dpa/lyn)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Crashende Tesla-Verkäufe: Hätte Elon Musk besser auf NBA-Star Michael Jordan gehört?
Tesla war ein Überflieger – jetzt droht ein zweites Jahr mit rückläufigen Verkäufen. Experten untersuchen, wie es so weit kommen konnte.
Im Jahr 2020 war Tesla noch der Überflieger: der am schnellsten wachsende Automobilhersteller in den USA und damit der Herausforderer der gesamten Automobilindustrie. Tesla war die Zukunft und sein Chef Elon Musk ihr Prophet. Doch fünf Jahre später droht die Auto-Zukunft ohne Tesla und Musk stattzufinden. Wie Ökonomen der Universität Yale in einer neuen Studie schreiben, durchlitt Tesla eine «dramatische Kehrtwende».
Zur Story