Trump fordert Verhaftungen – wegen Rolltreppen-Stopp und 2 anderen Szenen bei den UN
Der Auftritt von Donald Trump an der UN-Generalversammlung in New York sorgte für Aufsehen in verschiedener Hinsicht. Nebst der politischen Ebene, wo Trump (mal wieder) eine verbale Kehrtwende bezüglich der Position zum Ukraine-Krieg vollzog, lieferte der US-Präsident aber auch mehrere skurrile Szenen. Hier sind sie.
Trump fordert Verhaftung – weil die Rolltreppe stoppte
Die von Trump beschriebenen Vorfälle scheinen ihn nachhaltig zu beschäftigen: Auf seiner Onlineplattform Truth Social hat der US-Präsident erneut drei Szenen während seines Besuchs in New York bei der UN-Generalversammlung beschrieben und diese als «unheimliche Vorfälle» bezeichnet – er wittert offenbar eine Verschwörung.
Besonders nahezugehen scheint ihm, dass eine Rolltreppe plötzlich aussetzte, genau in jenem Moment, in dem er und First Lady Melania sie betraten.
So sah das aus:
Der US-Präsident sah sich irritiert um, ehe er widerwillig dazu ansetzte, die Stufen aus eigener Körperkraft zu erklimmen.
Aus Sicht von Trump, so seine Onlinemitteilung, sollten die Leute festgenommen werden, die für den abrupten Stopp der Rolltreppe verantwortlich sind, auf die er und die First Lady stiegen. Denn: Zuvor hätten UN-Mitarbeitende laut einem Medienbericht gewitzelt, sich mit genau dieser Aktion über ihn lustig zu machen.
In dem Bericht hiess es, die Mitarbeiter hätten gescherzt, sie müssten die Rolltreppe abschalten, weil die USA das UN-Budget derart kürzten und ihnen das Geld für den Strom ausgegangen sei.
Mehrere Trump-Unterstützer witterten ein Komplott. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, forderte bereits gestern eine Untersuchung und mögliche Verhaftungen wegen des Vorfalls.
Trump selbst sah den Rolltreppenstopp auch als gefährlich an, wie er schrieb.
Die UN nahm zur Rolltreppen-Geschichte Stellung. Der Autostopp sei vermutlich durch einen Kameramann der US-Delegation ausgelöst worden, der vor Trump rückwärts die Stufen hochgefahren war, um den US-Präsidenten zu filmen. Als er oben angekommen sei, hätten Trump und die First Lady die Stufen betreten. Es sei wahrscheinlich, dass der Filmer einen eingebauten Sicherheitsmechanismus am oberen Ende der Rolltreppe ausgelöst habe.
Teleprompter fällt aus – Trump wittert Sabotage
Schon gestern beschwerte sich Trump auch über den zuerst nicht funktionierenden Teleprompter bei seiner UN-Rede. Etwa 15 Minuten lang habe er sich nicht auf das Hilfsmittel verlassen können. Er lobte sich in einem Post selbst dafür, wie er das überstanden habe. Nicht viele Leute könnten das tun, was er getan habe.
Später stellte sich heraus, dass der Telepompter gar nicht von den UN-Mitarbeitenden bedient wurde, sondern von Trumps eigenen Leuten. Das Weisse Haus hatte für die Rede von Trump seine eigene Ausrüstung mitgebracht. «Der Teleprompter wurde vom Weissen Haus bedient», bestätigte auch der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, der Deutschen Presse-Agentur.
Ton bei Rede schlecht – auch Sabotage laut Trump
Zudem sei ihm zugetragen worden, so Trump weiter, dass der Ton im Auditorium fehlerhaft gewesen sei. Seine Gattin Melania habe «kein Wort verstanden». Trump sprach von «Sabotage» und forderte eine Untersuchung. Er glaubt auch bezüglich dieses Vorfalls, dass die Leute bei der UN ihn absichtlich gepiesackt haben, weil sie ihn nicht mögen. Trump lässt selten ein gutes Haar an den Vereinten Nationen, auch in seiner Rede nicht.
Doch laut eines UN-Diplomaten könnte auch bezüglich des Tons alles halb so wild sein. Denn: Das Soundsystem in der grossen Halle der UN sei so konzipiert, dass die Menschen an ihren Plätzen über Kopfhörer Reden hören könnten, die in sechs verschiedene Sprachen übersetzt werden. Die Akustik in der grossen Halle der UN-Vollversammlung sei für viele Vertreter der 193 Mitgliedsstaaten und Besucher immer wieder irritierend, weil die Lautstärke der gesprochenen Worte auf dem Podium als leise wahrgenommen wird. Jeder Anwesende kann aber durch das Kopfhörer-System jede Rede in allen offiziellen UN-Sprachen und im Original laut und deutlich vernehmen – sofern der Kopfhörer benutzt wird.
con mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA.