Es ist ein beispielloser Vorgang: Donald Trump muss sich als erster Ex-Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten in einem Strafverfahren verantworten. Die Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan hatte am Donnerstagabend eine Anklage gegen den Republikaner verkündet. Die Anklageschrift ist bislang unter Verschluss – die genauen Anklagepunkte und Details sind damit noch unklar und werden erst mit der Anklageverlesung öffentlich.
Bekannt ist aber, dass es um Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels geht. Diese liess Trump kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten 2016 zahlen, um Daniels davon abzuhalten, über eine mögliche Affäre zwischen den beiden auszupacken. Trump bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen sei. Die Zahlung könnte dabei im Konflikt mit Regeln zur Wahlkampffinanzierung stehen.
Daniels, die mit bürgerlichen Namen Stephanie Clifford heisst, will gegen Trump aussagen. Nun äusserte sie sich bereits gegenüber der britischen Times. «Trump ist nicht länger unantastbar», sagte sie dem Blatt. Zur Anklage sagte sie:
Allerdings warnt sie auch vor den Konsequenzen. «Es könnte viel Gutes dabei herauskommen. Aber so oder so wird auch viel Schlechtes dabei herauskommen.» Bereits in der Vergangenheit habe Trump Tod und Verwüstung verursacht, sagte Daniels wohl mit Blick auf den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021. «Wie auch immer es ausgeht, es wird zu Gewalt kommen, und es wird Verletzte und Tote geben», ist sie sich sicher.
Daniels ist nicht die einzige, die Unruhen fürchtet. In New York haben die Behörden bereits seit knapp einer Woche die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Mehreren US-Medien zufolge wird die Anklageverlesung am Dienstag in einem Gericht im Süden Manhattens stattfinden. Vor dem Gebäude sind bereits Absperrungen aufgebaut. Zivilpolizisten in der Millionenmetropole sind seit Tagen angehalten, ihre Dienstuniform zu tragen, um die sichtbare Polizeipräsenz zu erhöhen.
Unter anderem die radikale Republikanerin Marjorie Taylor Greene rief nach der Anklage zu Protest auf. «Ich werde am Dienstag nach New York fahren», schrieb die Trump-Anhängerin. «Wir müssen gegen die verfassungswidrige Hexenjagd protestieren!» Im Rahmen der verfassungsmässigen Rechte werde man Trump unterstützen und «gegen Tyrannen» protestieren. Bisher kam es vor dem Gericht und vor dem Trump-Tower allerdings nur zum vereinzelten Protest von wenigen Dutzend Menschen.
Verwendete Quellen:
(t-online/dpa)
Vor Gericht kommt er doch weil Geld geflossen ist, nicht wegen der Affäre?🤔
Der scheint mehr Angst vor Melania zu haben als vor den rechtlichen Konsequenzen😜