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Trump verurteilt die «Proud Boys» nun doch

President Donald Trump give the thumbs-up as he walks to Marine One from the Oval Office of the White House in Washington, Thursday, Oct. 1, 2020, for the short trip to Andrews Air Force Base en route ...
Trump sprach sich am Donnerstag gegen Rechtsextremismus aus.Bild: keystone

Trump verurteilt die «Proud Boys» nun doch

02.10.2020, 07:23
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US-Präsident Donald Trump hat sich angesichts zunehmenden Drucks gegen rechtsextreme Gruppierungen ausgesprochen. «Ich habe es viele Male gesagt und lassen Sie mich es noch einmal klarstellen: Ich verurteile den KKK (Ku-Klux-Klan), ich verurteile alle White Supremacists», sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) im Sender Fox News. Der englischen Begriff «White Supremacy» beschreibt die Ideologie der Vorherrschaft von Weissen. Journalisten konnten Trump in den vergangenen Tagen nicht dazu bringen, diese Bewegungen in einem kompletten, eindeutigen Satz zu verurteilen, in dem er sie auch explizit als solche bezeichnet. Trump beklagte am Donnerstag, er könne es Hundert Mal sagen und es wäre für die Medien immer noch nicht genug.

Rechtsextreme Gruppierungen waren bei der ersten TV-Debatte mit Trumps Herausforderer Joe Biden am Dienstag zur Sprache gekommen. Moderator Chris Wallace fragte Trump, ob er bereit wäre, Gruppen und Milizen zu verurteilen, zu deren Ansichten White Supremacy gehört. Trump fragte daraufhin: «Wen soll ich verurteilen?» Biden warf den Namen der rechten Gruppe «Proud Boys» in den Raum. Trump sagte daraufhin an die Adresse der Proud Boys, sie sollten sich zurückhalten und bereithalten («stand back and stand by»). Was er mit «bereithalten» meinte, blieb unaufgeklärt.

Am Mittwoch behauptete Trump dann, gar nicht zu wissen, wer die Proud Boys seien. Am Donnerstag sagte er nun: «Ich verurteile die Proud Boys. Ich weiss nicht viel über die Proud Boys, fast nichts, aber ich verurteile das.»

Kritiker werfen Trump immer wieder vor, sich nicht klar genug von rechtsextremen Gruppen abzugrenzen. Seine Weigerung beim TV-Duell gegen Joe Biden, dies eindeutig zu tun, sorgte für ungewöhnliche Kritik von mehreren führenden Republikanern. Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany hatte ihn verteidigt. (cki/sda/dpa)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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aglio e olio
02.10.2020 08:11registriert Juli 2017
Die stolzen Knaben interpretieren dies sicher als notwendige Schutzbehauptung für die Sache. Und sie haben für einmal recht. DT wird es nicht schaden.
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RicoH
02.10.2020 09:15registriert Mai 2019
Für mich ist es sonnenklar:

Wenn jemand aus Überzeugung gegen rechtsextreme Gruppierungen ist, braucht es nicht gefühlte 100 Nachfragen, um ein Zugeständnis zu erlangen.

Daher ist diese Aussage nur warme Luft – das wissen eigentlich alle, auch die Proud Boys.
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Vanessa_2107
02.10.2020 09:52registriert Februar 2017
Nehme ich ihm nicht ab. Da hattte er wohl fast eine Pistole an der Schläfe oder sie sagten ihm, "wenn Sie die nicht öffentlich verurteilen, können Sie die Neuwahl total vergessen!!"
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