Jonah Frey, ein amerikanischer Banker, verlor nicht nur das Zeitgefühl und wusste nicht mehr, welcher Wochentag gerade war, sondern auch seinen Appetit – und binnen kürzester Zeit nahm er 12 Kilogramm ab. Um die langen Arbeitszeiten im Finanzsektor zu bewältigen, haben seine Kollegen ihm geraten, sich Adderall zu besorgen.
Adderall ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das hauptsächlich zur Behandlung von ADHS eingesetzt wird. Das Amphetamin-Mischprodukt ist in den USA jedoch leicht zugänglich. Da es die Konzentration und die Leistung steigert, wird Adderall häufig missbraucht, insbesondere von Studierenden und Bankern. Dies kann jedoch schwerwiegende Gesundheitsfolgen haben, wie etwa Herzprobleme, Schlafprobleme und psychische Störungen.
Um keine Zeit zu vergeuden, zermahlte Frey die Pillen auf seinem Schreibtisch und schnupfte sie vor seinen Arbeitskollegen. Keiner habe mit der Wimper gezuckt. «Ich begann damit, morgens eine Pille und dann nachmittags eine weitere einzunehmen, zunächst an fünf Tagen in der Woche. Später wurden es sieben Tage, weil ich auch an den meisten Wochenenden arbeitete», sagte er gegenüber The Wall Street Journal.
Frey kehrte dem Finanzsektor nach nur einem Jahr den Rücken und setzte Adderall ab. Einen Monat lang litt er unter den Entzugserscheinungen: «Abends bekam ich kalten Schweiss und schlief entweder 12 Stunden am Stück oder überhaupt nicht.»
Der Psychiater Samuel Glazer, der Banker behandelt, sagte gegenüber der Tageszeitung, dass die Langzeitwirkungen von Adderall noch nicht ausreichend erforscht seien und es oft als Einstieg zu gefährlicheren Substanzen diene.
Aus dem Bericht der internationalen Tageszeitung geht hervor, dass viele US-Banker vorgeben, ADHS zu haben, um an das Medikament zu kommen. Allerdings würden auch viele Packungen in den Büros herumliegen. Andere konsumieren Nikotinbeutel wie Zyn oder Energydrinks im Übermass, um die langen Arbeitstage durchzustehen.
Wie stark die Nachfrage des Medikaments gestiegen ist, zeigt sich auch in den Zahlen: Die Anzahl Erstverschreibungen stieg im Jahr 2024 bei den 30- bis 40-Jährigen im Vergleich zu 2021 um 27 Prozent.
Das Medikament wird häufig auch als Strassendroge gekauft. Dabei besteht das Risiko, dass gefälschte Pillen mit Fentanyl verunreinigt sind, was tödliche Folgen haben kann. 2022 starben zwei Studenten der Ohio State University, weil sie gefälschte Adderall-Pillen eingenommen hatten, die Fentanyl enthielten.
(cst)
In den USA haben sie anscheinend genau gar nichts aus der Opioid-Kriese gelernt.
Anstatt Opioide werden jetzt einfach Amphetamine an die Bevölkerung verteilt.
Das Ergebnis ist in etwa das Selbe nur mit dem kleinen Unterschied das Amphetamin-Abhängige zuerst noch auf Opioide und Fentanyl Umsteigen müssen wenn ihnen das Amphetamin zu teuer wird.