International
Drogen

The Great Escape – so entkam «El Chapo» aus Mexikos Mega-Knast

The Great Escape – so entkam «El Chapo» aus Mexikos Mega-Knast

Bild: Reuters
15.07.2015, 11:4515.07.2015, 12:05
Mehr «International»

Die Flucht von Drogenboss Joaquín Guzmán Loera aus dem Hochsicherheitsgefängnis «Federal Social Readaptation Center No. 1» hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Am 11. Juli hatten die Kameras den mehrfachen Mörder letztmalig um 20.52 Uhr im Blick, als er zu seiner Dusche ging. Um 22.55 Uhr lösten die Wärter Alarm aus, weil der Verbrecher nicht mehr zu sehen war. 

750 Kameras filmen das Gelände, 26 Schleusen sollen für Sicherheit sorgen. Nun stellt sich die Frage: Wie konnte der Mann unentdeckt entkommen? Schuld ist quasi die Privatsphäre, wie die folgenden Bilder zeigen.

1 / 11
Wie konnte «El Chapo» vor den Augen der Wächter entkommen?
Das mexikanische Hochsicherheitsgefängnis in Santa Juana: Wie konnte Joaquín Archivaldo Guzmán Loera aus dem «Centro Federal de Readaptación Social Número 1» entkommen, ohne dass die Wärter etwas davon mitbekamen?
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Weil der Staat den Häftling unter der Dusche nicht ins Visier nehmen darf, konnten Guzmáns Helfer einen Fluchttunnel bis in seine Zelle graben. Am 14 Juli konnten ausgewählte Journalisten das Bauwerk in Augenschein nehmen: Der Tunnel liegt in 19 Meter Tiefe, ist etwa 1,6 Kilometer lang. Die Luft darin ist warm und feucht, beschreibt die Nachrichtenagentur AP

«El Chapos» ausgeklügelter Fluchttunnel

1 / 16
«El Chapos» ausgeklügelter Fluchttunnel
Der Tunnel führt vom Gefängnis zu einem Neubau in der Nähe der Justizanstalt, der illegal errichtet worden ist. Die Helfer des Drogenbarons ...
quelle: x90175 / tomas bravo
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Der Schwerverbrecher war am 22. Februar letzten Jahres wieder dingfest gemacht worden, nachdem er bereits 2001 aus einem Gefängnis geflohen war. Wahrscheinlich hat sich Guzmán relativ zeitnah an einen neuen Fluchtplan gemacht, denn der Bau des Tunnels war offensichtlich nicht nur mit viel Arbeit verbunden, sondern auch mit der Organisation technischer Hilfsmittel: Erst wurde ja das illegale Gebäude zur Hälfte errichtet, bevor die eigentlich Arbeit am Tunnel beginnen konnte.

Technische Finessen von «El Chapos» Fluchttunel

1 / 10
Technische Finessen von «El Chapos» Fluchttunnel
«El Chapos» Fluchttunnel ist keine Gotthard-Röhre, wartet aber dennoch mit einigen technischen Finessen auf. Siehst du die Schienen auf dem Boden?
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Die Behörden gehen davon aus, dass die Planung ein Jahr in Anspruch genommen hat. Der Drogenboss hat Erfahrung mit dem Graben: Angeblich verdiente er sein Geld auch damit, über Tunnel unter der mexikanisch-amerikanischen Grenze Illegale in die USA zu schleusen. US-Experten bezweifeln dennoch, dass der Bau zum Gefängnis hin tatsächlich unbemerkt geblieben ist: Der Direktor ist deswegen bereits gefeuert worden. Insbesondere das Anlegen des letzten, zehn Meter hohen Schachts zur Zelle hin hätte einem Wärter auffallen müssen.

Guzmáns Abgang im Video.YouTube/Associated Press

Die 35 berüchtigtsten Drogenbarone Mexikos

1 / 36
«El Chapo» ist nicht allein: Die 34 berüchtigtsten Drogenbarone Mexikos
«El Ingeniero», Tijuana-Kartell, verhaftet am 23.06.2014, Fernando Sánchez Arellano
Auf Facebook teilenAuf X teilen
No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
    Die Stimmung in Grossbritannien kippt: Rechtspopulist Nigel Farage steht vor Durchbruch
    Aus dem ersten grossen Wahltest für die britische Labour-Regierung dürfte vor allem der Reform-Partei des «Mister Brexit» als Siegerin hervorgehen.

    Vor gut neun Monaten war die Lage deutlich: Bei den Wahlen zum Unterhaus im Juli 2024 errang die britische Labour-Partei einen Erdrutschsieg mit einer absoluten Mehrheit von 174 Sitzen. Ein dreiviertel Jahr später ist es mit der Popularität dahin und der erste grosse Wahltest für die neue Regierung und die Opposition hat angestanden.

    Zur Story