Im Oktober hatte Frankreich angekündigt, sechs neue AKW bauen zu wollen, wie Spiegel Online am Donnerstag berichtete. Nun liege das Projekt auf Eis, eine endgültige Entscheidung werde es frühstens 2022 geben.
Die französische Umweltministerin Elisabeth Borne kündigte am Mittwochabend bei einer Anhörung in der Pariser Nationalversammlung an, die Entscheidung sei auf frühestens Ende 2022 verschoben worden. Der Spiegel-Bericht hält fest, dass dies nach der ersten Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron sei. Bis dahin solle nach Bornes Worten auch ein Umstieg auf erneuerbare Energien geprüft werden.
Erst im Oktober 2019 sei durch einen Medienbericht publik geworden, dass Frankreich plane, sechs neue Atomreaktoren zu bauen. Dass das Projekt nun erst einmal nicht weiterverfolgt werde, liegt laut Spiegel-Bericht an technischen Problemen im nordfranzösischen Atomkraftwerk Flamanville.
Laut der Umweltministerin wolle man warten, bis der neue Druckwasserreaktor des AKWs in Betrieb gehe. «Wegen Baumängeln und massiver Sicherheitsbedenken der Atomaufsicht hatte sich das Projekt immer weiter verzögert.»
Nicht ausgeschlossen sei auch ein Szenario, das langfristig «Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen» vorsehe. All diese Modelle müssten eingehend geprüft werden, um dann «eine rationale Entscheidung» fällen zu können, schreibt Spiegel Online zur neuen Haltung der Franzosen.
Aus Schweizer Sicht interessant: Am 22. Februar werde begonnen, das älteste französische Atomkraftwerk in Fessenheim unweit von Freiburg im Breisgau abzuschalten. Darauf habe Deutschland wegen Pannen jahrelang gedrungen. Der zweite Reaktor solle Ende Juni endgültig vom Netz gehen.
(dsc)
AKWs sind nicht mehr rentabel. Andere Energieformen sind günstiger. Die werden allesamt von alleine abgestellt. Aber gut gibts ein Deckmantel der sogenannten "Sicherheit"...
"EDF prognostizierte ursprünglich eine Fertigstellung 2012 und Baukosten in Höhe von 3,3 Milliarden Euro."
Letzter Stand:
"Im Juni 2019 gab EDF eine erneute Verzögerung der Inbetriebnahme bekannt, nachdem die ASN die Reparatur mehrerer Schweißnähte angeordnet hatte. Dadurch sollen sich die Bauarbeiten bis Ende 2022 verlängern. Die Baukosten erhöhen sich dadurch auf 12,4 Mrd. Euro. Die Inbetriebnahme wird nun für 2023 erwartet. Damit geht das Kraftwerk 11 Jahre später in Betrieb als geplant. Die Kosten betragen beinahe das Vierfache der vorgesehenen Baukosten."