In England haben Assistenzärztinnen und -ärzte den bisher längsten Streik in der Geschichte des britischen Gesundheitsdiensts NHS (National Health Service) begonnen. Der Ausstand soll sechs Tage dauern. Die Medizinerinnen und Mediziner wollen damit eine bessere Bezahlung durchsetzen.
Das Gesundheitssystem steht vor einer Belastungsprobe. «Es ist der längste Streik, mit dem wir je konfrontiert wurden», sagte der Chef des Verbands der NHS-Trägerorganisationen, Julian Hartley, am Mittwoch der BBC. Ein Grossteil der Operationen müsse verschoben werden. Zudem sei nach Weihnachten und Silvester immer besonders viel los. Der Ausstand sollte von Mittwoch- bis kommenden Dienstagmorgen dauern.
Der chronisch unterfinanzierte und unterbesetzte NHS wird seit Monaten immer wieder von Streikwellen erschüttert. Die Regierung hatte im vergangenen Jahr eine Gehaltserhöhung von durchschnittlich 8,8 Prozent zugesagt, wie die Nachrichtenagentur PA meldete.
Die Mediziner wiesen das als nicht ausreichend zurück. «Junior doctors» machen einen wesentlichen Teil des medizinischen Personals in England aus. Gemeint sind damit Ärzte in Ausbildung – sie können gerade ihr Studium abgeschlossen haben oder schon Jahre für den NHS arbeiten.
(hah/sda/dpa)