Nach mehreren Gerichtsentscheidungen gegen die Familie eines unheilbar kranken Zwölfjährigen in England stellt die Klinik die lebenserhaltenden Massnahmen für den Jungen ein. Alle Infusionen und Medikamentengaben würden an diesem Montag um 14.00 Uhr (Ortszeit, 15.00 Uhr MESZ) beendet, meldete die Nachrichtenagentur PA am Sonntag unter Berufung auf ein Schreiben des Barts Health NHS Trust an die Eltern des Jungen. Zuvor hatte Archies Mutter noch an Gesundheitsminister Steve Barclay appelliert, das Krankenhaus doch zur Fortführung der Pflege zu bringen, sowie an die UN.
«Wir verstehen, dass alle Debatten um das Ende von Archies Behandlung sehr schwierig und schmerzhaft sind», hiess es in dem Brief weiter. «Dennoch wollen wir sicherstellen, dass Sie und Ihre Familie so stark eingebunden werden, wie Sie es wünschen.» Ziel sei, die Würde des Jungen zu bewahren. «Sie oder ein Familienmitglied könnten den Wunsch haben, mit Archie auf seinem Bett zu liegen oder ihn in Ihren Armen zu halten, falls das praktisch möglich ist», zitierte PA.
Archie hatte sich bei einem häuslichen Unfall im April schwere Hirnverletzungen zugezogen – womöglich bei einer Internet-Mutprobe. Er liegt seither im Koma. Ein Berufungsgericht hatte vergangenen Montag den Antrag der Eltern abgelehnt, die lebenserhaltenden Massnahmen fortzusetzen. Das sei im besten Interesse von Archie.
Der Fall erinnert an ähnliche Auseinandersetzungen um unheilbar kranke Kinder in Grossbritannien. Der finanziell stark unter Druck stehende britische Gesundheitsdienst neigt dazu, lebenserhaltende Massnahmen sehr viel früher zu entziehen, als das in Deutschland der Fall wäre. Zudem werden die Wünsche von Eltern und Angehörigen dabei nicht im selben Masse berücksichtigt. Was im besten Sinne des Patienten ist, entscheiden oft Richter auf Empfehlung von Medizinern. (sda/dpa)
Aber es handelt sich hier halt auch um eine Medizinethische Frage, welche sich relativ klar beantworten lässt.
Klar mag es schwer sein für die Eltern, das zu alzeptieren, aber das rechtfertigt halt nicht wie extrem die Eltern gegen das Spital und die Ärzte vorgehen, oder es zumindest versuchen.