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CDU-Fraktionschef fordert deutschen ESC-Boykott bei Ausschluss Israels

CDU-Fraktionschef fordert deutschen ESC-Boykott bei Ausschluss Israels

07.11.2025, 15:5908.11.2025, 10:47

Der Fraktionschef der deutschen CDU, Jens Spahn, fordert, dass Deutschland den Eurovision Song Contest 2026 boykottiert, falls Israel ausgeschlossen würde. «Wenn Israel ausgeschlossen wird, muss Deutschland raus sein», sagte er am Freitag im «ARD Interview der Woche».

Spahn spricht sich im Fall eines Ausschlusses auch für finanzielle Konsequenzen aus. Der ESC sei in nicht geringem Masse aus Deutschland finanziert – «und uns ist Solidarität mit Israel wichtig». Der CDU-Politiker ergänzte:

«Das heisst übrigens nicht, dass man jede Entscheidung der israelischen Regierung richtig findet. Aber der ESC ist nicht das richtige Forum, damit umzugehen.»
epa12453187 Christian Democratic Union (CDU)/Christian Social Union (CSU) parliamentary group leader Jens Spahn delivers a statement prior to a meeting of the Christian Democratic Union (CDU) parliame ...
CDU-Politiker und Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn steht wegen eines Masken-Beschaffungsskandals massiv unter Druck.Bild: keystone

Die Europäische Rundfunkunion (EBU) will im Dezember über die künftige Teilnahme Israels abstimmen. Die Abstimmung war ursprünglich im November geplant, wurde wegen der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas jedoch verschoben. Über einen möglichen deutschen Boykott des ESC müsste der verantwortliche Südwestrundfunk (SWR) entscheiden.

Mehrere Boykottdrohungen

Das Vorgehen Israels im Gazastreifen nach dem Angriff der Hamas im Oktober 2023 hatte in vielen Ländern eine Debatte über eine israelische Teilnahme am ESC ausgelöst. Mehrere Länder, darunter Spanien, Irland und die Niederlande, drohten mit einem Boykott des Wettbewerbs, sollte Israel auch im kommenden Jahr dabei sein. Deutschland und andere Länder sprachen sich allerdings gegen einen Ausschluss Israels aus.

Bereits die vergangenen beiden ESC-Wettbewerbe in Malmö und in Basel waren von Kontroversen über Israels Vorgehen im Gazastreifen überschattet. In Basel siegte in diesem Jahr der österreichische Sänger JJ.

Er sicherte Österreich damit das Recht, den ESC 2026 auszurichten. Das Finale im Mai in Wien wird die 70. Ausgabe des Musikwettbewerbs sein. Üblicherweise nehmen daran mehr als 35 Länder teil. Finanziert wird der ESC von den EBU-Mitgliedern.

(rbu/sda/afp)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lai Nair
07.11.2025 16:07registriert Dezember 2016
traurig wäre darüber wohl niemand
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Fritz_Forelle
07.11.2025 18:10registriert März 2022
Jens Spahn…. Dass der noch in einem Amt ist - unfassbar.
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