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Abstimmung über Israel-Teilnahme an European Song Contest abgesagt

Abstimmung über Israel-Teilnahme an European Song Contest abgesagt

13.10.2025, 17:4913.10.2025, 17:49

Die European Broadcasting Union (EBU) hat die für November angesetzte Abstimmung aller Mitglieder über eine Teilnahme oder den Ausschluss Israels vom European Song Contest 2026 in Wien abgesagt. Die Entscheidung soll nun wie ursprünglich geplant von der EBU-Generalversammlung im Dezember getroffen werden.

Die EBU gab am Montag bekannt:

«Im Lichte der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten ist sich der Vorstand einig, dass es den klaren Bedarf für eine offene und persönliche Diskussion zwischen den Mitgliedern über die Frage der Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026 gibt.

Deshalb wurde das Thema auf die Tagesordnung der regulären Generalversammlung im Winter gesetzt, die für Dezember anberaumt ist, und nicht auf eine aussertourliche Sitzung davor.»

Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Montag schrieb, begrüsste das österreichische Rundfunkunternehmen ORF den Entscheid. Es ist «Hostbroadcaster» des ESC 2026.

FILE - Winner of the Eurovision Song Contest JJ from Austria performs the winning song "Wasted Love" during the Grand Final of the 69th Eurovision Song Contest, in Basel, Switzerland, early  ...
JJ gewann den ESC 2025 für Österreich.Bild: keystone

Nun fällt die Entscheidung darüber, ob Israel am Eurovision Song Contest von Wien im Mai 2026 mit einem Beitrag vertreten sein wird, also mit einigem Abstand zu den neusten Entwicklungen im Nahen Osten. Dieser Abstand bietet den EBU-Mitgliedern die Möglichkeit, die weitere Entwicklung des Friedensplanes zu beobachten.

Länder drohten mit Ausstieg

Ende September hatte die EBU zur Lösung der immer heftiger aufbrandenden Debatte unter ihren Mitgliedern angekündigt, im November das gesamte Plenum bei einem Sondertermin über die Teilnahme Israels beim ESC abstimmen zu lassen. Zuvor hatten Länder wie Spanien, Irland und die Niederlande angekündigt, angesichts des Gazakrieges selbst auszusteigen, sollte Israel beim Song Contest von Wien im Mai 2026 teilnehmen dürfen.

Israel wiederum beschied in der Person von Golan Jochpaz, Direktor des zuständigen Fernsehsenders Kan, wiederum, dass es keinen Grund dafür gebe, warum man nicht Teil des Wettbewerbs sein solle.

ORF-Generaldirektor Roland Weissmann hatte sich stets für eine Teilnahme Israels am ESC ausgesprochen, was auch vom ORF-Stiftungsrat begrüsst wurde. Aussenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) erachtete einen Ausschluss Israels ebenfalls als nicht zielführend, wie sie in einem Offenen Brief beschied. Auch Deutschlands Kanzler Friedrich Merz äusserte sich ähnlich. (sda/apa)

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Aussenminister Ignazio Cassis wird nächste Woche eine Reise in den Nahen Osten antreten und in der Schweiz sind 780'000 ungeprüfte Fahrzeuge unterwegs: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
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