EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat für das kommende Jahr auf Schwierigkeiten beim Erdgasnachschub hingewiesen. Es sei schon heute absehbar, dass es 2023 schwieriger werde als in diesem Jahr, die Gasspeicher in der EU zu füllen.
«Wir müssen spätestens ab Frühjahr mit drei weiteren Faktoren rechnen, die zu unseren Ungunsten gehen», sagte die deutsche Politikerin am Mittwoch im Brüsseler Europaparlament. Konkret bestehe das Risiko, dass Russland die ohnehin bereits stark eingeschränkte Gasversorgung nach Europa vollständig einstelle.
Zudem stehe fest, dass die weltweiten Flüssiggas-Kapazitäten nächstes Jahr nicht ausreichen werden, um diese Lücke zu füllen. Zudem müsse davon ausgegangen werden, dass ein hoher Bedarf an Flüssiggas bestehe, wenn die Wirtschaft in Asien wieder anspringe. In China ist die Energienachfrage gerade verhältnismässig gering, da die Wirtschaft in Folge einer strikten Null-Covid-Strategie leidet.
Von der Leyen betonte weiter, die aufgezählten Probleme könnten dazu führen, dass Europa am Ende des kommenden Sommers rund 30 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas fehlten, um die Speicher auf die aktuellen Füllstände zu bringen. «Wir müssen handeln und wir müssen darauf vorbereitet sein», betonte von der Leyen. Auf den kommenden Winter sei man aber gut vorbereitet.
(yam/sda/awp/dpa)