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EU-Gipfel gelingt Einigung auf kurze Erklärung zum Nahost-Konflikt

EU-Gipfel gelingt Einigung auf kurze Erklärung zum Nahost-Konflikt

25.05.2021, 05:51
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FILE - In this May 10, 2021 file photo, rockets are launched from the Gaza Strip towards Israel. A number of Palestinian journalists in the Gaza Strip say they are being blocked from accessing WhatsAp ...
Israelische Streitkräfte und die Hamas haben sich über eine Woche lang beschossen.Bild: keystone

Die EU hat sich wenige Tage nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe im Gaza-Konflikt noch einmal ausdrücklich hinter die Idee einer Zwei-Staaten-Lösung zur Beilegung der Streitigkeiten zwischen Israelis und Palästinensern gestellt. «Die EU wird weiter mit internationalen Partnern zusammenarbeiten, um wieder einen politischen Prozess in Gang zu setzen», heisst es einer in der Nacht zum Dienstag beim EU-Gipfel verabschiedeten Erklärung der Staats- und Regierungschefs.

Die in der Nacht auf Freitag in Kraft getretene Waffenruhe beendete vorerst einen elftägigen Schlagabtausch zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas. Die islamistische Hamas hatte zuvor tagelang Raketen auf israelische Städte abgefeuert. Israel reagierte mit Bomben- und Raketenangriffen auf Ziele der militanten Palästinenser in Gaza. Dort wurden nach palästinensischen Angaben knapp 250 Menschen getötet, in Israel nach israelischen Angaben mehr als zehn.

Die EU sieht in einer Zwei-Staaten-Lösung mit Jerusalem als künftiger Hauptstadt beider Staaten seit langem den einzigen Weg, um in der Region dauerhaft für Frieden und Stabilität zu sorgen. Unter anderem Israels Siedlungspolitik im besetzten Westjordanland und in Ost-Jerusalem macht sie aber schwierig. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat - mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

Bei einem EU-Aussenministertreffen am Dienstag vergangener Woche war eine Einigung auf eine gemeinsame europäische Position zum Gaza-Konflikt noch am Widerstand Ungarns gescheitert. Nach Ansicht der Regierung in Budapest wurde mit dem dort vorgeschlagenen Text der Staat Israel mit der Hamas gleichgestellt. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hatte sich im Namen aller 27 Staaten unter anderem für eine «sofortige Einstellung aller Gewalt und die Umsetzung eines Waffenstillstands» aussprechen wollen. Zudem wollte er die hohe Zahl der getöteten Zivilisten - darunter Frauen und Kinder - im Namen der ganzen EU als inakzeptabel bezeichnen. (sda/dpa)

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Die Israel-Palästina-Eskalation im Mai 2021 in Bildern

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Die Israel-Palästina-Eskalation im Mai 2021 in Bildern
Der Nahostkonflikt in Israel und in den Palästinensergebieten ist wieder aufgeflammt. Auslöser war dieses Mal ein Gerichtsstreit über ein Wohnquartier. Nach gewaltsamen Protesten eskalierte die Lage, die Hamas begann mit Raketenbeschuss, die israelische Luftwaffe antwortete mit Luftschlägen. Die Folge letzterer sieht man hier im Bild, aufgenommen in Gaza City am 11. Mai.
quelle: keystone / mohammed saber
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«Ich schlafe kaum» – ein Palästinenser in Haifa über sein Leben in Israel

Video: watson
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Hoffnung auf schnellere Hilfe für Gaza – das Nachtupdate ohne Bilder

Israels Bodenoffensive im Gazastreifen lässt den Hunderttausenden von palästinensischen Zivilisten kaum noch sichere Zufluchtsorte. In Rafah an der Grenze zu Ägypten suchten so viele Menschen Schutz vor den Kämpfen, dass die Stadt inzwischen weder Lebensmittel noch Strom und auch kein ausreichendes Trinkwasser mehr für sie habe, wie ein Reporter der britischen BBC in der Nacht zum Freitag berichtete. Angesichts der wachsenden Kritik an den stockenden Hilfslieferungen nach Gaza und auf den Druck der USA hin hat sich Israel nun bereiterklärt, am Grenzübergang Kerem Schalom eine zweite Kontrollstelle für Lastwagen mit Hilfsgütern zu nutzen.

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