Offenbar steht die Suspendierung des amtierenden FIFA-Präsidenten Sepp Blatter durch die interne Ethik-Kommission kurz bevor, das berichtet die deutsche Zeitung «Welt» unter Berufung auf ungenannte Quellen aus dem Umfeld des Weltverbands.
Zugleich sollen Ermittler der Bundesanwaltschaft nun auch UEFA-Präsident Michel Platini ins Visier genommen haben. Der Franzose ist als Empfänger einer Zahlung über zwei Millionen Franken Auskunftsperson im Strafverfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung gegen Blatter.
Offenbar ist die Summe, die im Raum steht, aber eine viel grössere. Wie die Welt schreibt, erhielt Platini «viel mehr Geld als die bislang bekannten zwei Millionen Franken». Platini hat laut dem Bericht bereits während seiner Tätigkeit für die FIFA zwischen Januar 1999 und Juni 2001 einen regulären Lohn erhalten. Dieser soll sich auf zwischen 300'000 und 500'000 Schweizer Franken belaufen haben. Auch der Franzose soll nun angeblich von der Ethik-Kommission gesperrt werden.
Nach Bekanntwerden des Strafverfahrens gegen Blatter hatten sowohl der FIFA-Präsident als auch der UEFA-Vorsitzende beteuert, keine unrechtmässigen Geschäfte getätigt zu haben. Zudem haben die Beteiligten angekündigt, mit den Ermittlern kooperieren zu wollen.
Blatter hatte noch am Montag ausgeschlossen, vorzeitig von seinem Posten als Präsident des Weltfussball-Verbands zurückzutreten.
Letter sent by UEFA President Michel Platini to national football associations today pic.twitter.com/PzjH65NmiH
— Dan Roan (@danroan) 28. September 2015
Die FIFA-Ethikkommission gab am Dienstag bekannt, dass sie Jack Warner lebenslänglich von sämtlichen Fussballämtern sperrt. Der frühere Fifa-Vizepräsident aus Trinidad und Tobago habe in seiner Zeit als Funktionär eine Hauptrolle beim Anbieten, Annehmen und Akzeptieren von illegalen Zahlungen gespielt. Das teilte die Ethikkommission am Dienstag mit. Warner gehört dort zu den angezeigten FIFA-Funktionären, denen ein Strafverfahren droht.
BREAKING: FIFA bans former VP Jack Warner from football for life in World Cup bidding probe.
— The Associated Press (@AP) September 29, 2015
Könnte Winterkorn nicht zur FIFA? Bestes Alter, Großkonzern, nichts gewusst. #FIFA #Blatter
— Norbert (@sperrenohneball) 29. September 2015
Die Schweiz hat der Auslieferung des vierten FIFA-Funktionärs an die USA zugestimmt. Das teilt das Bundesamt für Justiz in einem Communiqué mit. Es handelt sich dabei um den ehemaligen Präsident der costa-ricanischen Fussball-Föderation, Eduardo Li. Li war am 27. Mai zusammen mit sechs weiteren FIFA-Funktionären in Zürich verhaftet und in Auslieferungshaft versetzt worden.
#BREAKING Football: Switzerland approves extradition to US of FIFA's Eduardo Li
— Agence France-Presse (@AFP) September 29, 2015
Dem Costa Ricaner wird vorgeworfen, beim Verkauf von Marketingrechten anlässlich der Quali-Spiele für die WM 2018 Bestechungsgelder angenommen zu haben. Der Entscheid des Bundesamts für Justiz ist noch nicht rechtskräftig. Li kann innert 30 Tagen eine Beschwerde beim Bundesstrafgericht erheben.
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(wst/phi/meg/aeg)