Wer in der indischen Metropole Mumbai in einen Rindfleisch-Burger beisst, kann ab sofort mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. Das neue Rindfleischverbot im Bundesstaat Maharashtra sei eines der striktesten in ganz Indien, berichteten lokale Medien.
Für Hindus nimmt die Kuh einen ganz besonderen Stellenwert ein. Da sie Milch spendet, wird sie oft auch «Mutter» genannt. Kurios: Das Gesetz wurde von der Landesregierung Maharashtras bereits 1995 verabschiedet. Doch der Präsident musste unterschreiben, damit es in Kraft trat.
Die Signatur von Pranab Mukherjee löste Jubelstürme bei den Hindu-Nationalisten aus, die seit Mai vergangenen Jahres auch in der Hauptstadt Neu Delhi regieren. Sie fordern ein Schlacht- und Verzehrverbot von Kühen in ganz Indien; derzeit gilt es in den meisten Staaten.
..issues need to be tackled? Eg. Rape, poverty, corruption, infrastructure, etc, etc.. Seriously! #BeefBan #IndGovt pic.twitter.com/Sr4vfBhQ4c
— Sumona Chakravarti (@sumona24) 3. März 2015
Viele Menschen in der Bollywood-Stadt Mumbai (früher: Bombay) waren hingegen wenig begeistert. Auf Twitter war #BeefBan lange Zeit der am meisten genutzte Hashtag. Die Schauspielerin Sumona Chakravarti etwa betonte, das Land habe mit Vergewaltigungen, Armut und Korruption nun wirklich andere Probleme, die gelöst werden müssten. «Was jemand isst, ist doch seine persönliche Entscheidung.»
(whr/sda/apa/dpa)