Verdächtiger nach Amoklauf an Elite-Uni in USA gefasst – das ist über ihn bekannt
Das ist passiert
Ein Angreifer schoss am Sonntag an der Brown University, einem US-Elite-Institut in der Stadt Providence in Rhode Island, auf Studierende.
Zwei Personen wurden dabei getötet und mindestens neun weitere angeschossen. Die Verletzten sind den Angaben zufolge in stabilem Zustand.
Das ist über den Tathergang bekannt
Der Schütze schoss in einem Bereich des Campus um sich, in dem es gerade Vorbereitungen auf eine Abschlussprüfung für einen Kurs der Wirtschaftswissenschaften gegeben habe, sagte Christina Paxson, die Präsidentin der Brown University, die zur sogenannten «Ivy League» gehört, den Elite-Universitäten im Nordosten der USA.
Alle noch ausstehenden Kurse, Prüfungen, Hausarbeiten und Projekte des Semesters des Herbstsemesters werden bis auf weiteres abgesagt, teilte der Prorektor der Universität, Francis Doyle, mit. Die Studenten dürften nach Hause fahren, wenn sie könnten, ansonsten würden sie auf dem Campus weiter versorgt.
Der mutmassliche Schütze hatte das Universitätsgelände danach zu Fuss verlassen und war dann über Stunden flüchtig gewesen – sein Motiv ist bislang ungeklärt. Unter den mehr als 400 Polizisten im Einsatz waren auch Einsatzkräfte der Bundespolizei FBI.
Am späten Samstagabend (Ortszeit) hatte die Polizei zunächst as Video einer Überwachungskamera, das den Täter in der Nähe der Universität auf der Flucht zeigen soll. Darauf war ein Mann in dunkler Kleidung und verdecktem Gesicht zu sehen. Laut Zeugenaussagen soll der Verdächtige eine graue Tarnmaske getragen haben.
Während der stundenlangen Fahnung wurden die Bewohnerinnen und Bewohner der angrenzenden Quartiere wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Diese Anordnung wurde nun aufgehoben. Denn: Der Verdächtiger ist inzwischen in Gewahrsam.
Für Verwirrung sorgten zunächst Mitteilungen, laut welchen der Täter gefasst wurde. Auch US-Präsident Donald Trump erklärte die Festnahme auf seiner Plattform Truth Social. Dies stellte sich aber als falsch heraus. Trump korrigierte seine Angaben dann in einem neuen Post.
Das wissen wir über den Täter
Beim vermeintlichen Schützen handele es sich um eine Person in ihren 30ern, sagte Oscar Perez, der Polizeichef der Stadt Providence, bei einer Pressekonferenz. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt. Nach weiteren Personen werde derzeit nicht gesucht, sagte Perez. «Die Menschen in Providence können heute Morgen ein bisschen aufatmen», sagte Bürgermeister Brett Smiley.
Der Hintergrund
In den USA kommt es immer wieder zu aufsehenerregenden Fällen von Waffengewalt – etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei grossen Veranstaltungen.
Der Bundesstaat Rhode Island an der US-Ostküste blieb davon aber lange verschont. Laut CNN ist es der einzige Fall seit 2008, dem Jahr, in dem der Nachrichtensender mit der systematischen Erfassung von solchen Vorfällen an Schulen begonnen hat. In anderen Teilen der USA kam es aber auch 2025 zu zahlreichen Ereignissen mit Schusswaffen. Bisher wurden über 70 Schiessereien an Schulen registriert.
Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich, teils auch halbautomatische Waffen. Trotz grossem Entsetzen nach besonders schlimmen Vorfällen mit vielen Toten scheitern Bemühungen, die Waffengesetze zu verschärfen, seit Jahren immer wieder.
con/lyn mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA.
