International
Frankreich

Mann schiesst sich mit Schleudersitz versehentlich aus Militärflugzeug

Mann schiesst sich mit Schleudersitz versehentlich aus Militärflugzeug

14.04.2020, 12:1014.04.2020, 12:10
Mehr «International»
A Dassault Rafale fighter aircraft takes part in a flying display during the opening of the 50th Paris Air Show at Le Bourget airport near Paris in this June 17, 2013 file photo. France and Egypt have ...
Dassault Rafale Kampfjet. (Archivbild)Bild: X00234

Ein 64-Jähriger schiesst sich mit dem Schleudersitz aus einem Militärflugzeug - so geschehen am 20. März 2019 auf dem Luftwaffenstützpunkt Saint-Dizier in Ostfrankreich.

Ein Jahr später offenbart der Bericht der französischen Untersuchungsbehörde für Zivilluftfahrt Haarsträubendes. Der Zivilist hat sich wohl versehentlich aus dem Kampfflugzeug Dassault Rafale geschossen, weil ihn die Situation geistig und körperlich komplett überfordert hatte. «Der Fluggast hat nie sein Interesse an dieser Art von Flug bekundet, insbesondere nicht an der Rafale», schreiben die Experten.

Den Flug hatte der 64-Jährige von Kollegen als Überraschung geschenkt bekommen. Mit seinen Kollegen sei er am Vorabend nach Saint-Dizier gefahren, ohne das Programm für die folgenden Tage zu kennen, heisst es weiter in dem Bericht.

«Der Wunsch, die Überraschung bis zum Zeitpunkt des Fluges aufrechtzuerhalten, führte dazu, die Zeit für jede Phase der Flugvorbereitung so weit wie möglich zu reduzieren», so die Experten. Das verursachte ein Gefühl von Stress für den Fluggast. Hinzu kam der «völlige Mangel» an militärischer Luftfahrterfahrung. «Diese Situation ist besonders förderlich, um die Entscheidungsfähigkeit des Passagiers einzuschränken.»

Da er am Tag des Fluges vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, sei es dem Mann besonders schwergefallen, die Teilnahme an dem Flug zu verweigern. Ausserdem habe man den Mann bei den Flugvorbereitungen weitgehend allein gelassen, auch die medizinische Voruntersuchung sei nicht zufriedenstellend gewesen.

Als das Flugzeug schliesslich startete, war der Mann von den G-Kräften, der Wirkung der Beschleunigung, völlig überfordert und betätigte wohl aus Versehen den Schleudersitz. Dabei verlor er sogar noch seinen Helm. Wie durch ein Wunder, wurde der Mann nur leicht verletzt - der Pilot konnte die Maschine noch sicher landen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
52 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Amateurschreiber
14.04.2020 12:59registriert August 2018
Ein Flug mit einem Militärjet und Fallschirm springen in einem Paket? Wo kann man das buchen?
5837
Melden
Zum Kommentar
avatar
HugiHans
14.04.2020 13:18registriert Juli 2018
Die Auslöseschlaufen sind grosszügig Dimensioniert und ideal um sich bei Flugangst daran festzuhalten 😄
2745
Melden
Zum Kommentar
avatar
MBär
14.04.2020 12:13registriert Januar 2019
Kann schon mal vorkommen...
2159
Melden
Zum Kommentar
52
    Rechtspopulist Simion in Rumänien mit grossem Abstand vorn
    Im EU- und Nato-Land Rumänien droht ein Rechtsruck. Bei der Wiederholung der im vergangenen Jahr annullierten Präsidentenwahl hat der extrem rechte Kandidat George Simion die erste Runde mit grossem Abstand gewonnen, aber eine absolute Mehrheit verfehlt.

    Ob er Staatschef wird, entscheidet sich daher bei einer Stichwahl am 18. Mai. Dabei tritt Simion gegen den in der ersten Runde Zweitplatzierten an – wahrscheinlich ist dies der liberalkonservative, parteilose Bürgermeister von Bukarest, Nicusor Dan.

    Zur Story