Der tagelang in einer Seine-Schleuse in Frankreich feststeckende Belugawal ist trotz einer Rettungsaktion gestorben.
Nach der Bergung aus der Schleuse in der Nacht zum Mittwoch habe sich die Atmung des Tiers während des Transports in ein Meerwasserbecken in der Normandie zusehend verschlechtert, teilte die Präfektur in Caen mit. Deswegen sei der Wal eingeschläfert worden, erklärte Amtstierärztin Ollivet Courtois. Mit einem Kühllaster hatte der vor über einer Woche in der Seine lokalisierte weisse Wal zur Behandlung nach Ouistreham gebracht werden sollen.
In einer dramatischen Rettungsaktion hatten französische Einsatzkräfte den in der Seine verirrten Belugawal aus dem Wasser gezogen. Sofort kümmerte sich eine Reihe von Tierärzten um den Belugawal.
Der vier Meter lange und etwa 800 Kilogramm schwere Meeressäuger wurde in der Nacht auf Mittwoch in einem Netz mit Hilfe eines Krans aus der Schleuse der nordfranzösischen Gemeinde Saint-Pierre-la-Garenne gehoben, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichteten.
Die aufwendige Rettungsaktion mit dutzenden Einsatzkräften hatte am Dienstagabend kurz vor 22.00 Uhr begonnen.
Der Belugawal war am Dienstag vergangener Woche erstmals in der Seine gesichtet worden und sass seit Freitag in einer Schleuse in Saint-Pierre-La-Garenne rund 70 Kilometer vor Paris fest - 130 Kilometer von der Seine-Mündung am Ärmelkanal entfernt. In dem warmen Süsswasser kann das Tier nach Angaben von Experten nicht lange überleben. Normalerweise leben Belugawale in arktischen Gewässern vor den Küsten Russlands, Alaskas und Kanadas.
Tierschützer entwickelten daher die Idee, den Meeressäuger aus dem Fluss zu ziehen und in ein Meerwasserbecken zu transportieren, um ihn aufzupäppeln und dann im Meer freizulassen. Das Interesse und die Spendenbereitschaft in Frankreich sind riesig. Unter anderem die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd hat Spenden für die Rettungsaktion gesammelt.
In den vergangenen Tagen waren mehrere Versuche, das abgemagerte und geschwächte Tier zu füttern, erfolglos geblieben. Nach Einschätzung der Experten hätte dies ein Anzeichen für eine Krankheit sein können.
Es ist Experten zufolge erst das zweite Mal, dass sich ein Belugawal nach Frankreich verirrt hat. Beim ersten Mal hatte ein Fischer im Jahr 1948 in der Loire-Mündung einen Wal in seinen Netzen entdeckt. (sda/afp)
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