Ein französischer Bürgermeister hat bei einer Gemeinderatssitzung den Hitlergruss gezeigt und damit für Unruhe und Empörung gesorgt.
Wie die Präfektur Val-de-Marne am Sonntagabend mitteilte, werde sie die Justiz einschalten. Eine solche Geste sei komplett inakzeptabel. Der Bürgermeister von Villeneuve-Saint-Georges, Philippe Gaudin, hatte bei einer aufgeheizten Gemeinderatssitzung zur Verabschiedung des Haushalts am Samstag Berichten zufolge zweimal den Hitlergruss gezeigt. Zuvor soll ein oppositioneller Politiker Gaudin beschuldigt haben, in der Vergangenheit gemeinsame Sache mit Rechtsextremen gemacht zu haben.
Im Sender BFMTV gestand der Bürgermeister der südlich von Paris gelegenen 30'000-Einwohner-Gemeinde ein, dass es sich um eine «unglückliche Geste» gehandelt habe. Für ihn sei es aber eher eine Laune gewesen und keine Geste der Zugehörigkeit.
COMMUNIQUE DU MAIRE DE VILLENEUVE-SAINT-GEORGES
— Philippe Gaudin (@PGAUDIN94190) April 22, 2024
Suite au Conseil municipal du 20 avril 2024, le Maire Philippe Gaudin s’exprime : pic.twitter.com/r9oSFFuJO0
«Man muss die Dinge beim Namen nennen: Das ist eine antisemitische Tat», erwiderte der stellvertretende Bürgermeister, Emmanuelly Gougougnan-Zadigue. Mehrere Vertreter der Gemeinde forderten den Rücktritt des Bürgermeisters. Seine Tat sei ein Zeichen von Nazi-Verherrlichung. Die Werte der Republik habe er beschmutzt, hiess es in einem Post bei Facebook. Seit Jahren schon habe man auf Verfehlungen des Bürgermeisters hingewiesen. Der Linken-Politiker Louis Boyard forderte Neuwahlen. (sda/dpa)