Sie wird als Shootingstar der SVP bezeichnet und steht seit kurzem im medialen Fokus, weil sie eine Veranstaltung mit dem rechtsextremen Martin Sellner besucht hat: Sarah Regez, die Strategiechefin der Jungen SVP.
Die Baselbieterin sorgt damit in ihrer eigenen Partei für Zoff: Sechs Kantonalparteien der JSVP forderten die Sistierung von Regez' Amt und distanzierten sich klar von Extremismus.
Jetzt wurde bekannt, dass Regez auch Kontakte zu Schweizer Staatsverweigerern gehabt haben soll. Und zwar sehr engen Kontakt. Eine Chronologie:
Martin Sellner, ein Star der rechtsextremen Szene im deutschsprachigen Raum, besuchte vergangenes Jahr den Kanton Zürich. Anlass war ein Treffen mit Rechtsextremen – das so geheim war, dass nur der harte Kern der rechten Szene davon gewusst habe, wie der Blick schreibt. Vor Ort waren vor allem Mitglieder der extremistischen Gruppierung Junge Tat, die vom Schweizer Nachrichtendienst (NDB) beobachtet wird.
Doch auch Sarah Regez nahm daran teil. Pikant: Nur zwei Wochen zuvor hatte die SVP Baselland sie auf ihre Hauptliste für die Nationalratswahlen gesetzt.
Thema des Treffens war die sogenannte «Remigration». Martin Sellner bezeichnet mit diesem Euphemismus die von ihm gewünschte gewalttätige Massenausschaffung von Menschen mit Migrationshintergrund. JSVP-Strategiechefin Regez benutzt dieses Wort ebenfalls.
In der SRF-«Rundschau» vom 10. April wollte sie sich denn auch nicht davon distanzieren, wie Sellner das Wort versteht.
Mit dem Treffen konfrontiert, sagte Sarah Regez, es sei eines von vielen Treffen gewesen in einer Zeit, in der sie aktiv im Anti-Corona-Massnahmenprotest war, wie Bajour schreibt. Notabene waren zu diesem Zeitpunkt die Corona-Massnahmen in der Schweiz bereits seit mehr als einem Jahr aufgehoben.
In der SRF-«Rundschau» ergänzte sie, es gebe vielleicht Überschneidungen zwischen der JSVP und den Ansichten Sellners.
Aber auch mit den inländischen Staatsverweigerern ist Regez bekannt und verbandelt. Genau in dem Teil des Baselbiets, wo Sarah Regez zu Hause ist, kam es im Spätsommer zu einer «Mahnwache» von Impfgegnerinnen und Staatsverweigerern vor der KESB Gelterkinden-Sissach.
Hinter der KESB-Belagerung stecken auch Betreiber eines Telegram-Kanals. Dieser vereint unter dem Namen «Staatskinder & Staatsimpfung» mehr als 4000 Follower. Sarah Regez ist selbst eine der Administratorinnen der Gruppe, wie Bajour aufdeckte.
Protestiert wurde in Sissach gegen den Bundesgerichtsbeschluss, dass zwei Kinder gegen den Willen ihrer Mutter gegen Masern geimpft werden sollten. Die KESB in Sissach hatte den Auftrag, diesen Entscheid umzusetzen. Ganze 40 Tage und Nächte hielt die Belagerung an: Im Vorgarten wurde biwakiert, es wurden Gebetsrunden veranstaltet. Im Zuge dessen war zusätzliches Sicherheitspersonal für die KESB nötig, was die Steuerzahler rund 60'000 Franken kostete.
Bei einer grösseren Demo versammelten sich etwa 150 Personen, darunter Staatsverweigerer, Impfgegnerinnen und Rechtsextreme. Im September war Sarah Regez bei einer weiteren Demo vor Ort.
Initiiert wurde der Kanal «Staatskinder & Staatsimpfung» vom Verein PIU mit Sitz in Bellinzona. Der Verein sieht Schweizer Kinder als Sklaven und Leibeigene, die von der staatlichen Schule und Impfungen bedroht würden. In einer eigens aufgesetzten Kinderrechtskonvention bezeichnet der Verein PIU Impfungen als Völkermord und setzt diese gar mit dem Holocaust gleich.
Der Verein drohte dem für die Impfung zuständigen Arzt per Post mit einer Strafanzeige, sollte er die Kinder impfen. Beigelegt war eine DVD mit angeblichen «Beweisen» dafür, dass die Impfung krebserregend sei.
In einem weiteren Telegram-Chat zu den Aktionen vor der KESB in Sissach schrieb Regez nur wenige Tage vor den Nationalratswahlen, für die sie selbst kandidierte:
Dabei nahm sie offenbar Bezug auf eine Gemeinderatssitzung, bei der die verfügten Impfungen thematisiert wurden, wie Bajour schreibt. Das Online-Portal wollte von ihr wissen, warum sie sich am Protest beteiligte, Admin des Kanals war und was sie damit erreichen wollte – Regez liess die Fragen unbeantwortet.
Im selben Monat lud Sarah Regez laut Bajour 60 Personen ein, dem Telegram-Chat beizutreten. Unter den Eingeladenen sind Personen, die der rechtsextremen Szene zugeordnet werden können, sowie Mitglieder der Führungsspitze der Corona-Massnahmen-Gegner.
Wilhelm Wyss nahm die Einladung an. Er ist ehemaliges Vorstandsmitglied der SVP Münchenstein/Arlesheim – trat aber aus der Partei aus, als ihm mit einem Parteiausschluss gedroht wurde. Wyss unterstützt die völkerrechtswidrigen russischen Annexionen ukrainischer Gebiete sowie Putins Politik.
Nur kurz nachdem Bajour Regez und den Verein PIU mit den Recherche-Ergebnissen konfrontiert hatte, wurden rund zehn Personen aus dem Chat entfernt.
Gut, ev. sind sie sonst für nichts zu gebrauchen, nur können sie in der Politik leider heftigen Schaden anrichten.
Und das sich die ganze Impfschwurblerszene überhaupt noch ernst nehmen kann, ja das sagt sehr viel aus über sie!
Der Ueli ist das Vorzeigebeispiel, dass der sich nicht blöde vorkommt in der Öffentlichkeit..