Die drei festgenommenen Journalisten des katarischen Nachrichtensenders Al-Dschasira, die über einem Park am Stadtrand von Paris eine Drohne fliegen liessen, sind wieder frei. Mit den nächtlichen Drohnen-Flügen über Paris hatten sie hingegen nichts zu tun.
Einer der drei Journalisten müsse sich kommende Woche vor Gericht verantworten, hiess es am Donnerstag aus Justizkreisen nach dem Drohnen-Flug über verbotenem Gebiet. Laut Ermittlern bestehe aber keine Verbindung zu den mysteriösen Flügen über der Innenstadt. Die Hintermänner dieser Flüge blieben bisher unentdeckt.
Die drei Al-Dschasira-Journalisten waren am Mittwochnachmittag in dem parkartigen Bois de Boulogne festgenommen worden, der im Westen an Paris grenzt. «Der erste steuerte die Drohne, der zweite filmte, der dritte schaute zu», sagte ein Ermittler. Ein Journalist des Al-Dschasira-Büros in Paris hatte zwei freie Mitarbeiter rekrutiert, um eine Reportage mit der fliegenden Drohne zu realisieren. Die Drohne wurde beschlagnahmt.
In der Nacht zum Mittwoch waren in der zweiten Nacht in Folge Drohnen unbekannter Herkunft über dem Zentrum von Paris gesichtet worden. Sie flogen über oder in der Nähe von sicherheitsrelevanten Punkten wie der US-Botschaft, dem Eiffelturm, dem Place de la Concorde oder dem Parlament.
Im Januar hatte eine Drohne den Élysée-Palast von Präsident François Hollande überflogen. In den vergangenen Monaten waren zudem auch französische Atomanlagen von einer Serie illegaler Drohnenüberflüge betroffen. Konkrete Hinweise auf die Urheber wurden bisher nicht bekannt.
In Paris gilt nach wie vor die höchste Terrorwarnstufe. Seit den islamistischen Anschlägen von Anfang Januar mit 17 Toten sind die Sicherheitskräfte im Grossraum Paris in Dauer-Alarmbereitschaft. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits am Dienstag Ermittlungen zu den Drohnen-Flügen über Paris aufgenommen. (feb/sda/dpa/afp)
(whr/sda)