Frankreich sieht die Atom-Gespräche mit dem Iran wegen bisher fehlender Fortschritte ernsthaft in Gefahr. «Die Gespräche laufen, aber sie sind nach unserer Auffassung langsam, zu langsam», sagte Aussenminister Jean-Yves Le Drian am Dienstag in einer Parlamentsanhörung.
Noch am Freitag hatte sich Le Drian zuversichtlicher gezeigt: Die Verhandlungen in Wien seien auf einem eher positiven Weg und er sei überzeugt, dass eine Einigung möglich sei.
Irans Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian begrüsste tags darauf, dass Frankreich seine Haltung offenbar geändert habe und nicht mehr die Rolle des «bösen Polizisten» in den Verhandlungen spielen wolle.
«Ende Dezember gab es zwar Fortschritte, aber wir sind noch weit davon entfernt, diese Verhandlungen abzuschliessen», sagte Le Drian nun. «Das Thema ist aufgrund der Handlungen des Iran und des Verlaufs seines Atomprogramms von entscheidender Dringlichkeit.»
In Wien verhandeln Vertreter von Russlands, Chinas, Grossbritanniens, Frankreichs und Deutschlands mit dem Iran über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommen. Dieses soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern. (saw/sda/afp)