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Seit 2014 sind auf der Mittelmeer-Fluchtroute 20'000 Menschen gestorben

Traurige Bilanz: Seit 2014 sind auf der Mittelmeer-Fluchtroute 20'000 Menschen gestorben

06.03.2020, 15:3407.03.2020, 16:07
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Die Zahl der Menschen, die seit 2014 bei der Flucht über das Mittelmeer umgekommen sind, ist auf mehr als 20'000 gestiegen. Das berichtete die Uno-Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf. Sie erfasst die Todesopfer seit Beginn der starken Fluchtbewegung 2014.

Im Gesamtjahr 2019 kamen nach IOM-Angaben gut 100'000 Menschen auf allen Routen über das Mittelmeer nach Europa. 1885 Menschen kamen ums Leben. Im Januar und Februar dieses Jahres waren es etwa 14'000 Migranten, mindestens 211 kamen ums Leben.

epa04749834 A handout photo provided by the German Armed Forces (Bundeswehr) on 15 May 2015 of German navy personnel taking care of a rescued woman and her baby aboard the German Navy frigate 'He ...
Mitarbeiter eines Rettungsschiffes kümmern sich um ein Baby.Bild: EPA/DPA

Die jüngste grössere Tragödie habe sich im Februar vor der Küste Libyens ereignet, so die IOM. Dort sei ein Boot mit mindestens 91 Menschen an Bord havariert. Seitdem seien ein Dutzend weiterer Todesfälle bekannt geworden. So seien erst vergangene Woche drei Leichen an einem Strand in Tunesien angespült worden.

Die Zahl der Todesfälle pro Jahr sei zwar seit 2016 rückläufig, so die IOM. Seit 2017 kämen aber gemessen an den versuchten Überfahrten mehr Menschen um als in den Jahren davor. Die Organisation wirbt dafür, mehr legale Migrationsrouten anzubieten, um Menschen davon abzuhalten, sich auf prekäre Fluchtwege zu machen und damit weniger Menschen bei der Flucht umkommen. (sda/dpa)

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66 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Weiterdenker
06.03.2020 16:44registriert November 2015
Wenn man diese Zahlen den Flüchtlingen sagen würde, bevor sie die Reise antreten, würde die Zahl wahrscheinlich stark reduziert werden.

Es ist leider so, dass die allermeisten Flüchtlinge völlig falsche Vorstellungen von Europa haben. Ihnen wird das Paradies versprochen, das es nicht gibt. Es ist wirklich enorm wichtig, dass wir die Förderung humanitärer Projekte in Flüchtlingsgebieten voranbringen, damit es weniger Fluchtgründe gibt, aber auch die Illusion des Paradieses Europa zunichte machen. Es braucht unbedingt Aufklärung. Und Massnahmen, die auch wirklich etwas bringen.
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044 508 39 39 het sie gseit
06.03.2020 17:56registriert Oktober 2019
Würde nicht der GROSSE Teil dieser Migranten, von angeblichen „Rettern“ ans europäischen Festland gebracht, hätten sich dies dies in Windeseile herumgesprochen.

Es sind doch die Erfolgsmeldungen von den Tausenden, die es nach Europa geschafft haben, welche weitere Migranten anzieht.

Ich bin überzeugt, hätte man alle Botte aufgefischte, und die Migranten KONSEQUENT zurück and diejenigen Küste gebracht, von wo aus gestartet wurde, wäre die Zahl der Ertrunkenen um ein vielfaches geringer.

Aber eben, s, geht nicht bloss ums Retten. Gewisse Leute wollen einfach diese illegale Migration.
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Mia Mey
06.03.2020 17:26registriert Januar 2016
Seit sechs Jahren geht das schon so mit dem Weg übers Mittelmeer? Kein Wunder, ich finds immer noch schlimm wenn die Menschen ertrinken, wundere mich aber nicht, dass ich nach dieser Zeit abgestumpft bin. Weil, das sollte auch bei den Flüchtlingen angekommen sein, dass es gefährlich ist und verantwortungslos in diese Boote zu steigen, vor allem mit Kindern.
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