Am Dienstag griff die israelische Armee nach eigenen Angaben ein Quartier der Hamas in Katars Hauptstadt Doha an. Katar verurteilte den Angriff als «eklatanten Verstoss gegen internationales Recht» und setzte seine Vermittlerrolle im Gaza-Krieg aus. Der Vorfall löste eine Welle internationaler Reaktionen aus.
US-Präsident Donald Trump zeigte sich «bestürzt», dass der Angriff auf dem Boden Katars stattfand – ein Land, das Washington als engen Verbündeten bezeichnet. Laut Weissem Haus sei Katar vorab informiert worden. Doha widersprach: Man habe erst während der Explosionen einen Anruf erhalten. Trump versicherte Katars Führung, ein solcher Angriff werde sich nicht wiederholen.
Katar nannte den Angriff «feige» und sprach von einer «ernsthaften Gefahr für die Sicherheit der Bevölkerung». Der Golfstaat kündigte eine Untersuchung an und erklärte, vorerst nicht mehr als Vermittler zwischen Israel und Hamas zu agieren.
Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnete den Angriff als «optimal und präzise» und kündigte an, Terrorführer seien «nirgendwo mehr sicher». Er wertete den Einsatz als Antwort auf tödliche Hamas-Anschläge in Jerusalem und im Gazastreifen.
Aussenminister Johann Wadephul (CDU) kritisierte den Angriff als «inakzeptabel» und warnte, dass dadurch die Bemühungen zur Freilassung der Geiseln gefährdet würden.
UN-Generalsekretär António Guterres sprach von einer «eklatanten Verletzung der Souveränität Katars» und rief alle Seiten auf, an einem dauerhaften Waffenstillstand zu arbeiten. Auch die neue Präsidentin der UN-Generalversammlung, Annalena Baerbock, verurteilte den Angriff. Die EU warnte vor einer weiteren Eskalation und erklärte, der Angriff breche internationales Recht.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb, die Angriffe seien «inakzeptabel, unabhängig vom Grund». Der Krieg dürfe sich «in keinem Fall in der Region ausbreiten». Auch der britische Premier Keir Starmer verurteilte die Verletzung der katarischen Souveränität.
Das EDA sprach von einer «klaren und inakzeptablen Verletzung der Souveränität» und erinnerte an die Pflicht, das Völkerrecht jederzeit zu respektieren.
Jordanien sprach von einer «feigen Aggression». Saudi-Arabien warnte vor «schwerwiegenden Folgen» und bekundete volle Solidarität mit Katar. Ägypten sprach von einem «gefährlichen Präzedenzfall» und rief die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf. Die Vereinigten Arabischen Emirate stellten sich ebenfalls klar an Katars Seite.
Das Aussenministerium in Teheran nannte den Angriff einen «Verstoss gegen die Prinzipien und Regeln der Uno-Charta» und verurteilte das Vorgehen scharf.
(mke/sda)