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Demonstrationen legen Puerto Rico lahm

Demonstrators march on Las Americas highway demanding the resignation of governor Ricardo Rossello, in San Juan, Puerto Rico, Monday, July 22, 2019. Protesters are demanding Rossello step down for his ...
Manche Beobachter sprachen von der wohl grössten Demonstration in der Geschichte des Karibikarchipels, in dem rund 3.2 Millionen Menschen leben.Bild: AP

Demonstrationen legen Puerto Rico lahm

23.07.2019, 01:28
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Am elften Tag von Protesten gegen die Regierung von Puerto Rico haben Zehntausende Menschen die Hauptstadt San Juan lahmgelegt. Die Demonstranten blockierten am Montag eine Autobahn, zahlreiche Geschäfte und Büros blieben geschlossen.

Es war die bisher grösste Demonstration, um den Rücktritt von Gouverneur Ricardo Rosselló zu fordern.

Erneut waren prominente Puerto Ricaner dabei, darunter die Musiker Ricky Martin, Bad Bunny und Residente sowie der frühere Boxweltmeister Félix Trinidad. Manche Beobachter sprachen von der wohl grössten Demonstration in der Geschichte des Karibikarchipels, in dem rund 3.2 Millionen Menschen leben.

Demonstrators bang on pots and buckets as they march on Las Americas highway demanding the resignation of governor Ricardo Rossello, in San Juan, Puerto Rico, Monday, July 22, 2019. Protesters are dem ...
Die Demonstranten blockierten am Montag eine Autobahn, zahlreiche Geschäfte und Büros blieben geschlossen.Bild: AP

Rossello wird für Korruption im Zusammenhang mit Hilfsgelder nach dem Durchzug von Hurrikan «Maria» im Jahr 2017 verantwortlich gemacht. Damals waren rund 3000 Menschen ums Leben gekommen. Unter Druck geriet der Gouverneur zuletzt zudem durch das Bekanntwerden von Textbotschaften, in denen er und elf Mitglieder seiner Regierung sich über Journalisten, Homosexuelle und Hurrikan-Opfer lustig machen.

Rücktrittsforderungen aus eigener Partei

Auch in anderen Teilen des US-Aussengebiets, das seit Jahren in einer schweren Finanzkrise steckt, sowie in den USA und auch einigen europäischen Städten gab es bereits Demonstrationen gegen Rosselló. Prominente US-Politiker wie Bernie Sanders und führende Angehörige von Rossellós eigener Partei schlossen sich den Rücktrittsforderungen an. US-Präsident Donald Trump nannte Rosselló am Montag einen fürchterlichen Gouverneur.

Mehrere Regierungsangehörige - darunter der Vizegouverneur, der auch Mitglied der Chat-Gruppe war – zogen Konsequenzen und räumten inzwischen ihre Posten. Rosselló lehnt einen Rücktritt bisher ab. Am Sonntag kündigte er an, im kommenden Jahr nicht zur Wiederwahl antreten zu wollen.

«Ich habe Fehler gemacht und ich habe mich entschuldigt», sagte der Gouverneur in einem Facebook-Video. Eine Entschuldigung sei aber nicht ausreichend. Er werde sich deswegen im kommenden Jahr nicht um eine weitere Amtszeit als Gouverneur bewerben. Er trat zudem als Chef seiner Neuen Progressiven Partei (PNP) zurück. Der 40 Jahre alte Rosselló regiert seit 2016. Er ist der Sohn eines früheren Gouverneurs. (sda/dpa/afp)

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