Die rumänische Anti-Korruptionsbehörde DNA hat strafrechtliche Ermittlungen gegen Ministerpräsident Victor Ponta aufgenommen. Er werde unter anderem der Fälschung, Geldwäscherei und der Steuerhinterziehung bezichtigt.
Auch die Verquickung persönlicher und öffentlicher Interessen sei einer der Vorwürfe, teilte die Behörde am Freitag mit. Die rumänischen Medien zeigten, wie Ponta das DNA-Gebäude betrat. Rumäniens Präsident Klaus Johannis forderte Ponta zum Rücktritt auf.
Er sei als einfacher Bürger zur DNA gekommen, sagte Ponta zu Journalisten, und er habe dort keine Erklärung abgegeben. Auf die Frage, ob er zurücktreten werde, antwortete Ponta: «Bei der DNA beschäftigen wir uns nicht mit Politik.»
In den vergangenen Monaten haben die DNA-Ermittler eine Reihe ranghoher Personen verhaftet. Pontas Finanzminister trat im März zurück, weil Korruptionsvorwürfe gegen ihn laut wurden.
Der studierte Jurist und Sozialdemokrat Ponta war von 1998 bis 2001 selbst Anti-Korruptionsermittler am Obersten Gerichtshof Rumäniens. Nach Plagiatsvorwürfen gab er 2014 seinen Doktortitel der Universität Bukarest zurück. (lhr/sda/reu)