International
Google

Google schränkt gezielte Platzierung von Wahlwerbung ein

Google schränkt gezielte Platzierung von Wahlwerbung ein

21.11.2019, 04:19
Mehr «International»

Nach dem Stopp politischer Anzeigen bei Twitter schränkt auch der Google-Konzern die Möglichkeiten zur gezielten Platzierung von Wahlwerbung ein. Einzelne Nutzergruppen sollen damit nur noch nach drei Merkmalen angesprochen werden können.

FILE - In this Aug. 28, 2018, file photo, a cursor moves over Google's search engine page, in Portland, Ore. Google is paying more attention to the small words in your searches. Google is rolling ...
Bei Google-Suchen taucht unter den Ergebnissen auch Werbung auf – bei Wahlwerbung gibt es jedoch Einschränkungen. Bild: AP

Diese seien Alter, Geschlecht und Postleitzahl, wie Google in einem Blogeintrag in der Nacht zum Donnerstag erklärte. Zugleich bleibe es aber weiterhin möglich, die Anzeigen zu einzelnen Suchwörtern wie zum Beispiel «Wirtschaft» zu schalten, hiess es.

In einem weiteren wichtigen Schritt betonte Google, dass Falschangaben in jeglicher Werbung gegen die Regeln der Plattform verstiessen – auch wenn es um Politik geht. Dies betreffe zum Beispiel auch manipulierte Medien wie Videos.

Facebook hatte in den USA zuletzt heftige Diskussionen mit der Ankündigung ausgelöst, auch nachweislich falsche Beiträge von Politikern auf der Plattform stehen zu lassen, um sich nicht in den politischen Prozess einzumischen. Botschaften von Politikern werden auch nicht den unabhängigen Factchecking-Partnern des Online-Netzwerks vorgelegt.

Verdienen von Reichweite

Google erklärte weiter, der Internet-Konzern gehe davon aus, nur in seltenen Fällen bei politischer Werbung eingreifen zu müssen – «aber wir werden das bei klaren Verstössen weiterhin tun». Twitter wird unterdessen ab Donnerstag unterdessen gar keine politischen Botschaften mehr als Werbung verbreiten lassen. Reichweite dafür müsse verdient und nicht erkauft werden, erklärte Twitter-Chef Jack Dorsey zur Begründung.

FILE- This Nov. 19, 2015, file photo shows Square CEO and Twitter CEO Jack Dorsey being interviewed on the floor of the New York Stock Exchange. In a series of tweets late Tuesday, Aug. 7, 2018, Dorse ...
Jack Dorsey, der Chef von Twitter, sagt, dass man sich Reichweite erarbeiten muss.Bild: AP/AP

Bei Google sollen die neuen Regeln zunächst in Grossbritannien – wo am 12. Dezember ein neues Parlament gewählt wird - binnen einer Woche umgesetzt werden. Bis Jahresende sollen sie dann in der EU gelten und im Rest der Welt am 6. Januar 2020.

Der Finanzdienst Bloomberg berichtete, Google werde für politische Anzeigen zudem die Möglichkeit sperren, eigene Kontaktlisten zur gezielten Ansprache von Nutzern hochzuladen. Das gilt als wichtiges Werkzeug für Firmen und auch Parteien, ihnen bereits bekannte Menschen auf der Plattform ausfindig zu machen. Facebook bietet seinen Werbekunden eine ähnliche Funktion an. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
23 Firmen-Logos, aber in ehrlich
1 / 25
23 Firmen-Logos, aber in ehrlich
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das passiert, wenn du «Hey Google, guetä Morgä» sagst
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Medien: Pelosi kommt nach Sturz in US-Klinik in Landstuhl

Die US-Politikerin Nancy Pelosi ist wegen einer Verletzung auf einer Auslandsreise Medienberichten zufolge in die US-Militärklinik in Landstuhl gebracht worden. Das US-Militär habe die frühere Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses von Luxemburg aus in das Landstuhl Regional Medical Center in Rheinland-Pfalz befördert, hiess es unter anderem beim Fernsehsender CNN unter Berufung auf einen Verteidigungsbeamten.

Zur Story