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Schwer krankes Baby in England gestorben

This is an undated photo issued by Christian Concern of Indi Gregory. A terminally ill baby at the center of a legal battle involving her parents, British health officials and the Italian government h ...
Indi Gregory.Bild: keystone

Schwer krankes Baby in England gestorben – nach Streit um lebenserhaltende Massnahmen

13.11.2023, 15:5613.11.2023, 16:37
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Nach einem Justizstreit haben Ärzte in England gegen den Willen der Eltern lebenserhaltende Massnahmen für ein schwer krankes Baby eingestellt. Nun ist das Kind in der Nacht zum Montag gestorben, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete.

Sie seien wütend und untröstlich, teilten die Eltern in einer Stellungnahme der Organisation Christian Concern mit. Das acht Monate alte Mädchen mit dem Namen Indi war zuvor aus dem Krankenhaus in der Stadt Nottingham in ein Hospiz gebracht worden.

Das Mädchen war an einer sogenannten Mitochondriopathie erkrankt, einer genetischen Erkrankung, die das Nerven- und Muskelsystem betrifft und dem Körper Energie aussaugt. Einen Antrag der Eltern, das Kind zum Sterben nach Hause holen zu dürfen, hatte ein Berufungsgericht in London abgelehnt.

Behandlung zwecklos und schmerzhaft

Zuvor hatte ein Gericht bereits geurteilt, dass Indi nicht weiter mit lebenserhaltenden Massnahmen versorgt werden müsse. Nach Auskunft der Ärzte in Nottingham ist die Behandlung zwecklos sowie für das Kind schmerzhaft. Auch ein Antrag, das Kind zur weiteren Behandlung nach Italien zu bringen, wurde abgelehnt. Vor dem Europäischen Menschengerichtshof in Strassburg scheiterten die Eltern ebenfalls.

Der Fall erinnert an ähnliche Auseinandersetzungen um unheilbar kranke Kinder in Grossbritannien. Vor allem die juristische Debatte um den zwölfjährigen Archie hatte für Aufsehen gesorgt, der sich bei einem häuslichen Unfall schwere Hirnverletzungen zugezogen hatte. Bei dem danach hirntoten Jungen wurden im August 2022 die Geräte abgestellt, nachdem das Oberste Gericht gegen den Willen der Eltern so entschieden hatte.

(yam/sda/dpa)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wespenstich
13.11.2023 16:51registriert August 2022
Dieses Kind hatte nie eine Chance, sein Körper wurde nur durch permanente medizinische Intervention am Leben erhalten - Hoffnung gab es nie. Es war traurig mitanzusehen, wie die Eltern sich in ihrer Verblendung und Realitätsverweigerung verloren haben. Noch trauriger war es zu sehen, wie der Fall von allen möglichen Interessengruppen instrumentalisiert wurde. Mir tun auch die Ärzte leid, die während Monaten dazu gezwungen wurden, gegen ihre Berufsethik zu handeln und ein sterbendes, leidendes Kind entgegen jeder Vernunft am "Leben" zu erhalten.
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Yorkie
13.11.2023 21:04registriert Januar 2018
„Nach einem Justizstreit haben Ärzte in England gegen den Willen der Eltern lebenserhaltende Massnahmen für ein schwer krankes Baby eingestellt.“ Das heisst dass das Baby ohne lebenserhaltende Massnahmen nicht überlebt hätte.
Ich weiss aus eigener Erfahrung wie schwierig eine solche Entscheidung ist. Wir haben uns damals gegen die lebenserhaltende Massnahmen entschieden. Es hätte einfach das Leiden nur noch verlängert. Es war alles anders einfach, aber schlussendlich wollten wir das Leiden nicht verlängern. Es war nicht einfach und es tat unheimlich weh. Es war aber die richtige Entscheidung
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