Allein am Samstag erreichten mehr als 1000 Migranten in kleinen Booten von Frankreich aus Grossbritannien. Seit Jahresbeginn haben nach Angaben des Innenministeriums über 30'000 Menschen den Ärmelkanal überquert – rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie nie zuvor zu dieser Zeit. 2025 könnte ein Rekordjahr werden.
Auch die Asylgesuche schnellen hoch: In den zwölf Monaten bis Juni registrierte London 111'084 Anträge – ein Plus von 14 Prozent. Damit dürfte der bisherige Höchststand von 2024 nochmals übertroffen werden.
Doch nicht nur irreguläre Migration sorgt für Druck. Zwischen 2022 und 2024 wanderten laut «Telegraph» mehr Menschen legal nach Grossbritannien ein als in die fünfmal so grossen USA. Seit 2021 kamen insgesamt 4,5 Millionen Menschen ins Land – rund vier Prozent der Bevölkerung.
Das rapide Wachstum überfordert Gesundheitssystem und Wohnungsmarkt. Ein Experte spricht vom stärksten Bevölkerungsanstieg seit 200 Jahren ausserhalb von Kriegszeiten.
Ursache ist auch die von Ex-Premier Boris Johnson eingeführte Migrationsreform. Mit einem Punktesystem sollten qualifizierte Fachkräfte nach dem Brexit angeworben werden. Tatsächlich kamen vor allem gering qualifizierte Arbeiter aus Indien, Pakistan oder Nigeria – oft mit Familien. Die Zahl hochqualifizierter Zuwanderer sank hingegen.
Die Konservativen verloren 2024 die Macht, doch auch Labour unter Premier Keir Starmer findet keine Lösung. Nun sollen Asylsuchende vermehrt in ehemaligen Kasernen statt in Hotels untergebracht werden. Innenministerin Shabana Mahmood kündigte «sofortige Massnahmen» an.
In den Umfragen liegt die rechtspopulistische Partei «Reform UK» von Nigel Farage deutlich vorn. Er spricht von einer «Invasion» und treibt die etablierten Parteien vor sich her. Medien in London verweisen inzwischen ausgerechnet auf Deutschland – dessen Asylpolitik einst als Schreckensbild im Brexit-Kampf diente – als mögliches Vorbild für Rückführungsabkommen.
Man verzeihe mir den Sarkasmus, aber noch nie gab es einen so klaren „geliefert wie bestellt“ Moment. :D
Lustig das fast alles, was die Gegner des Brexit angeführt haben, mehr oder weniger eingetroffen ist.
Haha, "Es ist dumm, immer dasselbe zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten."