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Britischer Premier Sunak sagt Tempo-30-Zonen den Kampf an

Britischer Premier Sunak sagt Tempo-30-Zonen den Kampf an

30.09.2023, 15:1530.09.2023, 18:15
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epa10872056 The United Kingdom's Priime Minister Rishi Sunak speaks at a news conference in Downing Street, London, Britain, 20 September 2023. Sunak was told weeks before deciding to roll back h ...
Rishi Sunak.Bild: keystone

Der britische Premierminister Rishi Sunak will den in immer mehr Städten und Gemeinden in England inzwischen eingeführten Tempo-30-Zonen Einhalt gebieten. Er trete «auf die Bremse beim Krieg gegen die Autofahrer», sagte Sunak der Boulevardzeitung «The Sun».

Wie das Verkehrsministerium in London bestätigte, sollen die Richtlinien der Regierung für die Umstellung auf 20 Meilen pro Stunde (etwa 32 km/h) als Höchstgeschwindigkeit auf den Prüfstand kommen. Damit solle die flächendeckende Umstellung auf 20-Meilen-Zonen verhindert werden, wo dies nicht angemessen sei, hiess es in einer Mitteilung des Ministeriums.

Auch die Einrichtung verkehrsberuhigter Zonen müsse beschränkt werden, sagte Sunak. Der Premier wird an diesem Wochenende zu seinem ersten Parteitag als Tory-Chef erwartet. Die Umsetzung liegt allerdings in der Kompetenz der Kommunen.

Die Ankündigung ist nur Teil eines ganzen Pakets an politischen Massnahmen, mit denen Sunak Autofahrer auf seine Seite ziehen will. Kürzlich hatte er bereits das Aus für den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennermotor von 2030 auf 2035 verschoben.

Hintergrund ist, dass Sunaks Konservative in Umfragen weit hinter der oppositionellen Labour-Partei liegen und bei der für das kommende Jahr erwarteten Parlamentswahl auf eine Niederlage zusteuern. Einen Hoffnungsschimmer erhielten die Konservativen, als sie bei einer Nachwahl in einem Aussenbezirk Londons kürzlich den Widerstand gegen die vom Labour-Bürgermeister Sadiq Khan durchgesetzte Ausweitung der Umweltzone ULEZ für sich nutzen konnten. Seitdem sucht der Premier sein Heil in Wahlversprechen für Autofahrer. (sda/dpa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fred_64
30.09.2023 15:43registriert Dezember 2021
Der ist ja noch dümmer als gedacht! 😅
Er will mit Tempo 30 Verboten die Wahlen gewinnen und nicht mit der Bekämpfung der Armut.
Aber er soll mal in der Stadt Zürich schauen, wie "grossen" Erfolg die beschränkte Auspufflobby mit dem Bekämpfen von Tempo 30 hatte. 😂
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domin272
30.09.2023 17:33registriert Juli 2016
Das ist doch mal Politik fürs einfache Volk! Wenn man schon die Stromrechnung und die Hypothek nicht mehr bezahlen kann, so können immerhin die Geldsäcke mit ihrem Porsche morgens auf dem Arbeitsweg noch mehr Lärm und Emissionen verursachen und Schadstoffe rausblasen.
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Tokyo
30.09.2023 18:32registriert Juni 2021
immer wieder spannend um welche Details sich ein britischer Premierminister kümmern kann...
scheint keine wirtschaftlichen Probleme zu geben.
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