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Britischer Rechtsextremer Tommy Robinson in London festgenommen

epa12156879 Political activist Tommy Robinson arrives at Westminster Magistrates Court in London, Britain, 05 June 2025. Robinson is to appear in court charged with harassment of two journalists betwe ...
Tommy Robinson ist wegen Körperverletzung verhaftet worden.Bild: keystone

Britischer Rechtsextremer und Musk-Freund Tommy Robinson in London festgenommen

Tommy Robinson gilt als prägende Figur der rechtsextremen Szene in Grossbritannien. Jetzt wurde der 42-Jährige festgenommen.
05.08.2025, 04:3505.08.2025, 04:35
Anna-Lena Janzen / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Der britische Rechtsradikale Tommy Robinson ist wegen des Verdachts der Körperverletzung festgenommen worden. Die Verkehrspolizei erklärte am Montag, ein 42-Jähriger sei im Kontext eines Angriffs am Londoner Bahnhof St Pancras Ende Juli festgenommen worden. Die Festnahme fand demnach am Londoner Flughafen Luton statt. Der Mann solle wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung verhört werden.

Auf Onlineplattformen war vergangene Woche ein Video verbreitet worden, auf dem Robinson neben einem regungslos am Boden liegenden Mann vorbeiläuft und sagt, er sei provoziert worden. Robinson flog nach dem Vorfall nach Teneriffa und kehrte nun aus Portugal kommend nach Grossbritannien zurück.

Robinson ist kein Unbekannter

Der frühere Fussball-Hooligan Robinson, der mit richtigem Namen Stephen Yaxley-Lennon heisst, ist Gründer der rechtsradikalen Gruppierung «English Defence League» und gilt als der bekannteste Rechtsextremen Grossbritanniens. Er hat mit muslim- und einwandererfeindlichen Äusserungen eine grosse Zahl von Anhängern auf Onlineplattformen gewonnen. Selbst der Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage hatte sich in der Vergangenheit deutlich von Robinson distanziert, dem er Nähe zu gewalttätigen Kriminellen vorwarf.

Als Grossbritannien im vergangenen Sommer von fremdenfeindlichen Ausschreitungen erschüttert wurde, heizte Robinson die Stimmung mit einer Reihe von Online-Beiträgen an. Wiederholt wurde er in der Vergangenheit wegen Missachtung von Gerichtsanordnungen und Verstössen gegen Auflagen verurteilt.

Elon Musk setzte sich einst für Robinson ein

Im Januar hatte sich der Multimilliardär Elon Musk für Robinson eingesetzt, der damals inhaftiert war. Der Tesla-Chef teilte dabei den Post eines Robinson-Unterstützers und kommentierte ihn mit «Free Tommy». Er teilte auch Robinsons Account sowie weitere Beiträge, in denen der rechtsextreme und islamfeindliche Aktivist als politischer Gefangener bezeichnet wurde.

Robinson sass zu der Zeit in Haft, weil er trotz gerichtlicher Unterlassungsverfügung falsche Behauptungen über einen syrischen Flüchtling verbreitete. Er war in dem Zusammenhang bereits wegen Verleumdung zu einer Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von umgerechnet etwa 120'000 Euro verurteilt worden. Die Behauptungen wurden auch in einem von Robinson erstellten Video wiederholt, das auf seinem X-Account mit mehr als einer Million Follower verfügbar war.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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