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Vertrauter von Prinz Andrew: China-Spionagefall in Grossbritannien

War ein Freund des verstorbenen US-Multimillionärs und mutmasslichen Frauenhändlers Jeffrey Epstein: der britische Prinz Andrew. (Archivbild)
Ein mutmasslicher chinesischer Spion soll sich mit Prinz Andrew angefreundet haben.Bild: AP

Vertrauter von Prinz Andrew: Spionagefall löst in Grossbritannien Debatte über China aus

15.12.2024, 17:1115.12.2024, 17:26
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Der Bruder von König Charles III. ist einmal mehr in die Schlagzeilen geraten: Ein mutmasslicher chinesischer Spion soll sich mit ihm angefreundet haben. Manche warnen, man müsse wachsamer sein.

Der Spionageverdacht gegen den Vertrauten von Prinz Andrew löste in Grossbritannien eine Debatte über die Gefahren durch China aus. «Ich bin zutiefst besorgt über die Aktivitäten der Kommunistischen Partei Chinas», sagte Oppositionspolitiker Chris Philp dem Fernsehsender Sky New. Der mutmassliche Spion, der «H6» genannt wird, darf inzwischen nicht mehr nach Grossbritannien einreisen.

Prinz Andrew, der Bruder von König Charles III., hatte den Geschäftsmann zu seinem Berater ernannt und ihm Verbindungen zur königlichen Familie versprochen, wie die Zeitung «Times» berichtet hatte. Der Mann soll auch die früheren Regierungschefs David Cameron und Theresa May getroffen haben.

Prinz Andrew: Jeglichen Kontakt eingestellt

Das chinesische Aussenministerium wies die Spionagevorwürfe zurück. Andrew liess mitteilen, er habe auf Anraten der britischen Regierung jeden Kontakt zu dem Mann eingestellt, als Zweifel laut geworden seien.

Man müsse Andrew zugutehalten, dass er – sobald er gewarnt worden sei – den Kontakt zu dem mutmasslichen Spion abgebrochen habe, sagte Philp von der Konservativen Partei. «Aber das zeigt, dass die Risiken da sind und jeder sehr wachsam sein muss.» Eine Expertin der Organisation Index on Censorship sagte, der Fall könne ein Weckruf sein.

Unterstützung von Ex-Frau Fergie

Andrew hat aus seiner Zeit als Handelsgesandter der britischen Regierung von 2001 bis 2011 noch enge Beziehungen nach China. Wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um US-Unternehmer Jeffrey Epstein nimmt der 64-Jährige keine offiziellen Aufgaben mehr für das britische Königshaus wahr.

Seine Ex-Frau, Sarah «Fergie» Ferguson, versicherte ihm unterdessen, ihm auch in Zukunft zur Seite zu stehen. In einem Beitrag für die «Sunday Times», der noch vor den jüngsten Enthüllungen zum mutmasslichen Spion entstand, schrieb die 65-Jährige: «Ich werde ihn nicht hängenlassen.» (sda/dpa/nzu)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rannen
15.12.2024 17:26registriert Januar 2018
Der Chinesische Geheimdienst ist überall in Europa aktiv! Wir werden von denen in jeden Art und Weise beeinflusst und ausspioniert! Darum sollte man in ganz Europa das Personal der Chinesischen Botschaften auf ein Minimum reduzieren
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