Der Linkspolitiker Jeremy Corbyn hat die Urwahl der britischen Labour-Partei mit grossem Vorsprung gewonnen. Der 66-jährige Sozialist und langjährige Partei-Aussenseiter wurde mit 59,5 Prozent der Stimmen zum neuen Labour-Chef und damit zum Oppositionsführer gewählt.
Das teilte Labour am Samstag auf einem Sonderparteitag in London mit. Vier Kandidaten waren im Rennen um die Nachfolge von Ed Miliband, der nach der verlorenen Parlamentswahl im Mai zurückgetreten war.
Rund 554'000 Labour- und Gewerkschaftsmitglieder sowie erstmals auch registrierte Unterstützer der Partei waren stimmberechtigt. Zum Vize-Parteichef wählten sie den Abgeordneten Tom Watson.
Der als linker Parteirebell bekannte Corbyn galt zunächst als chancenlos, überzeugte in der vergangenen Wochen aber vor allem junge Wähler von sich und avancierte zum Favoriten. Er fordert ein Ende des Sparkurses der Regierung, höhere Steuern für Reiche und die Abschaffung der britischen Atomwaffen.
Corbyn hat viele Gegner in seiner Partei, die ihn für rückwärtsgewandt und ungeeignet als Premierminister halten. Corbyn will seine Partei weit nach links ausrichten. (sda/afp/dpa)