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Scotland Yard ermittelt gegen hunderte eigene Mitarbeiter

Scotland Yard ermittelt gegen hunderte eigene Mitarbeiter

13.10.2022, 11:5013.10.2022, 11:50
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epaselect epa09857073 New Scotland Yard in London, Britain, 29 March 2022. The Metropolitan Police are expected to deliver lockdown breach fines over the Downing Street lockdown parties. It is yet unk ...
Bild: keystone

Die Londoner Polizei ermittelt wegen Vorwürfen häuslicher Gewalt und sexueller Belästigung gegen eigene Mitarbeiter in mehr als 600 Fällen. Das bestätigte die Metropolitan Police auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag.

Zuvor hatte die BBC im Rahmen einer Dokumentation über die Ermittlungen berichtet. Es gehe um Fälle von Fehlverhalten bis hin zu strafrechtlich relevanten Vergehen, so ein Polizeisprecher.

Der BBC zufolge hat Scotland Yard eine eigene Einheit gebildet, um den Vorwürfen nachzugehen, die zum Teil von internen Beamten, aber auch von ausserhalb der Behörde kommen.

Die Metropolitan Police kämpft seit Längerem mit einem katastrophalen Ansehensverlust wegen sexistischen und rassistischen Fehlverhaltens von Polizisten. Den Tiefpunkt erreichte sie, als im März 2021 die Londonerin Sarah Everard von einem Polizisten unter dem Vorwand einer Festnahme entführt, vergewaltigt und ermordet wurde.

Scotland-Yard-Chef Mark Rowley, der erst vor einigen Wochen von seiner Vorgängerin Cressida Dick übernommen hat, kündigte drastische Massnahmen an, um dem Problem Herr zu werden. «Ich werde skrupellos sein beim Beseitigen dieser moralisch verdorbenen Beamten und Mitarbeiter aus unserer Organisation - einschliesslich Rassisten und Frauenhasser», sagte Rowley einer Mitteilung zufolge.

Die Londoner Polizei Scotland Yard genoss lange Zeit weltweit hohes Ansehen. Die Abteilung Criminal Investigation Department (CID) erlangte mit ihren Ermittlungsmethoden Weltruhm. Die Sammlung von Fingerabdrücken wurde zum Vorbild für ähnliche Systeme in anderen Ländern.

Scotland Yard ist eigentlich nur zuständig für Polizeiaufgaben im Grossraum London, führt aber auch eine Datenbank über alle Straftäter in Grossbritannien und unterstützt auf Anforderung Polizeibehörden in anderen Staaten. Seinen Namen mit Scotland hat der Metropolitan Police Service (MPS) vom ehemaligen Residenzhof der schottischen Könige in London, wo von 1829 an für viele Jahrzehnte die Polizeizentrale war. (aeg/sda/dpa)

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