Inmitten von systemkritischen Protesten haben im Iran die Feiern zum 44. Jahrestag der islamischen Revolution begonnen. Zu den staatlich organisierten Kundgebungen am Samstag werden nach Angaben des Staatssenders IRIB Millionen Menschen in der Hauptstadt Teheran und anderen Städten erwartet. Am Ende der Kundgebungen wird Präsident Ebrahim Raisi in Teheran eine Rede halten.
Im Februar 1979 hatte ein Aufstand unter Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini zum Zusammenbruch der Monarchie geführt. In diesem Jahr wird der Jahrestag der islamischen Revolution von heftigen Proteste überschattet. Die richteten sich zunächst im Rahmen einer Frauenbewegung gegen den islamischen Kopftuchzwang, dann aber gegen das gesamte islamische System. Die Demonstranten und die iranische Opposition im In- und Ausland fordern eine säkulare Demokratie anstelle der theokratischen Herrschaft der letzten vier Jahrzehnte.
Nach Einschätzung von Menschenrechtlern sind seit Beginn der systemkritischen Proteste im September vergangenen Jahres mehr als 500 Menschen getötet und fast 20'000 Demonstranten festgenommen worden. Zum 44. Jahrestag der islamischen Revolution hat Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei Zehntausende Gefangene begnadigt. Darunter sollen auch Demonstranten sein, die im Rahmen der jüngsten Protestwelle inhaftiert worden waren. (cst/sda/dpa)