Die Hinrichtung eines britisch-iranischen Politikers in Iran hat zu internationaler Kritik geführt. Nun beschloss das iranische Parlament, dass keine Doppelbürger mehr für das Parlament kandidieren dürfen.
22.05.2023, 09:4222.05.2023, 16:27
In Iran dürfen künftig Politiker mit einer zweiten Staatsbürgerschaft nicht mehr für das Parlament kandidieren. Ebenso wird Iranerinnen und Iranern, die einen ständigen Wohnsitz in einem anderen Land haben, die Parlamentstätigkeit untersagt. Das iranische Parlament verabschiedete ein entsprechendes Gesetz am Sonntag, wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA weiter berichtete.
Die Massnahme zielt darauf ab, Interessenkonflikte zu verhindern, wie die Staatsmedien berichteten. Bereits im Jahr 2020 wurde ein ähnliches Gesetz verabschiedet, um sicherzustellen, dass nur Kandidaten mit ausschliesslich iranischer Staatsbürgerschaft für das Präsidentenamt zugelassen werden.
Die jüngste Hinrichtung des britisch-iranischen und ehemaligen Spitzenpolitikers, Alireza Akbari, hatte international für Entsetzen gesorgt. Er wurde der Spionage beschuldigt und zum Tode verurteilt. Gleichzeitig entbrannte unter iranischen Politikern eine Debatte über Loyalitäten aufgrund seiner britischen Staatsbürgerschaft.

Die jüngste Hinrichtung des britisch-iranischen und ehemaligen Spitzenpolitikers, Alireza Akbari, hatte international für Entsetzen gesorgt.Bild: keystone
Heute leben Millionen von Iranerinnen und Iranern im Ausland. Nach der islamischen Revolution von 1979 wanderten zahlreiche Einwohner des Landes nach Europa, in die USA oder nach Kanada aus. Auch in den Jahrzehnten danach zog es viele Menschen aus dem Iran für Arbeit, Studium oder wegen politischer Verfolgung ins Ausland. (sda/dpa)
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