Der inhaftierte iranische Rapper Tumadsch Salehi ist von weiteren Vorwürfen gegen ihn freigesprochen worden. Das berichtete die Menschenrechtsorganisation HRANA am Montag unter Hinweis auf ein Gericht in der Millionenstadt Isfahan.
Auch sein Anwalt bestätigte die Entscheidung auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Die Anklage hatte ihm zusätzlich noch «Verbreitung falscher Informationen» und «Anstiftung zur Gewalt» vorgeworfen, nachdem Salehi in einem Video über Folter in Haft berichtet hatte. Das Verfahren hatte vorab viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien erfahren.
Der bekannte Rapper wurde Anfang Januar aber bereits zu einer einjährigen Haftstrafe und zwei Jahren Umerziehungskursen verurteilt. Die Justiz hatte Salehi dabei «Propaganda gegen den Staat» vorgeworfen.
Er war während der Protestwelle im Herbst 2022 festgenommen und damals schon zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden, nachdem er sich früh mit der Demonstranten solidarisiert hatte, die gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem protestierten.
Im vergangenen November war Salehi überraschend auf Kaution freigekommen. Nach der Freilassung hiess es, er könne auf eine Begnadigung hoffen. Kurze Zeit später wurde er aber aufgrund der Vorwürfe in dem Video mit den Foltervorwürfen wieder inhaftiert. Der Rapper hatte in der Vergangenheit mit seinen kritischen Texten immer wieder soziale und politische Missstände im Iran angeprangert. (sda/dpa)