International
Islamischer Staat (IS)

Warum wehren sich die Opfer auf den IS-Videos nicht? Ein Deserteur kennt die grausame Antwort

Warum wehren sich die Opfer auf den IS-Videos nicht? Ein Deserteur kennt die grausame Antwort

12.03.2015, 11:4412.03.2015, 12:17
Mehr «International»

Gekniet warten sie auf ihre Hinrichtung und verlesen die Propaganda ihrer Kidnapper. Eine Frage, die immer wieder auftaucht, wenn der Islamische Staat (IS) eine westliche Geisel köpft und später ein Video davon verbreitet: Warum wehren sie sich nicht?

Saleh, ein desertierter IS-Übersetzer, glaubt die Antwort zu kennen: Weil sie nicht wissen, was ihnen blüht. In einem Interview mit dem britischen TV-Sender Sky News erklärt er, die Geiseln würden mehrere Scheinhinrichtungen durchlaufen, bis sich eine gewisse Normalität einstellt. Dann würden sie ahnunglos «Jihadi John» vorgeführt.

video: youtube/sky news

«Er befahl mir, ihnen zu sagen, dass sie nichts zu befürchten haben, dass wir sie nicht töten werden», so Saleh. Man wolle lediglich ihre Regierungen zwingen, den Kampf gegen den IS aufzugeben. «Wir haben kein Problem mit dir, du bist unser Gast», hätte er ihnen versichert. 

Saleh sagt, er habe die Hinrichtung des Japaners Kenji Goto durch «Jihadi John» mit eigenen Augen gesehen. Der Sadismus des Briten sei grenzenlos: Goto habe einen arabischen Namen und eine IS-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt bekommen, um ihm die Angst zu nehmen. Alles nur ein Vorwand, damit es bei der «Produktion» der Videos keine Probleme gab.

Irgendwann merken die Geiseln, was mit ihnen geschieht. Es ist anzunehmen, dass sie sich dann wehren. Aber dieser Teil ist in den Videos jeweils nicht zu sehen. (kri)

Islamistische Terroristen

1 / 10
Islamistische Terroristen
Mohammed Emwazi alias «Jihadi John».
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Islamischer Staat (IS)
AbonnierenAbonnieren
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Mann in Hongkong mit Affenvirus infiziert – Intensivstation
In Hongkong hat sich ein Mann mit einem gefährlichen Virus infiziert – offenbar durch den Kontakt mit einem Affen. Welche Folgen die Erkrankung haben kann.

Der Kontakt mit einem Affen ist einem Mann in Hongkong zum Verhängnis geworden. Der 37-Jährige war bereits im März in das Yan-Chai-Krankenhaus eingeliefert worden. Er hatte Fieber und verlor immer wieder sein Bewusstsein. Die Ärzte brachten ihn umgehend auf die Intensivstation, sein Zustand gilt als kritisch, berichtet das Hongkonger Gesundheitsministerium.

Zur Story