International
Israel

Nach Demos an Columbia Uni in New York: Rabbi warnt jüdische Studierende

Nach Demos an New Yorker Uni: Rabbi warnt jüdische Studierende

21.04.2024, 20:1221.04.2024, 20:12
Mehr «International»
New York City police officers in riot gear stand guard as demonstrators chant slogans outside the Columbia University campus, Thursday, April 18, 2024, in New York. The protesters were calling for the ...
Die Demonstranten fordern seit Donnerstag, dass sich die Universität von den Unternehmen trennt, die vom Krieg im Nahen Osten profitieren.Bild: keystone

Nach propalästinensischen Demonstrationen auf dem Campus der Columbia University in New York hat ein Rabbi seine jüdischen Studierenden gewarnt. Wie mehrere US-Medien am Sonntagmittag (Ortszeit) übereinstimmend berichteten, schrieb Rabbi Elie Buechler: «Es schmerzt mich zutiefst, Ihnen sagen zu müssen, dass ich Ihnen dringend empfehle, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren und dort zu bleiben, bis sich die Lage auf dem Campus und in der Umgebung dramatisch verbessert hat.»

In der Nacht auf Sonntag war es bei Demonstration zu heftigen antisemitischen Äusserungen gekommen, wie zahlreiche Videos auf der Plattform X (vormals Twitter) zeigen. In einem ist zu hören, wie Teilnehmer rufen: «We say justice, you say how? Burn Tel Aviv to the ground» (deutsch: «Wir sagen Gerechtigkeit, ihr sagt wie? Brennt Tel Aviv bis auf den Grund nieder»). In einer anderen Aufnahme werden die jüdischen Studierenden aufgefordert, zurück nach Polen zu gehen. Aus Sicht des Rabbis haben die Ereignisse deutlich gemacht, dass weder die Universität noch die Polizei für die Sicherheit jüdischer Studierender garantieren könnten.

New York Police officers arrest a protestor who participated in an encampment on the Columbia University campus, Thursday, April 18, 2024, in New York. The protestors were calling for the school to di ...
Die New Yorker Polizei nimmt am Donnerstag auf dem Gelände der Columbia Universität einen Demonstranten fest.Bild: keystone

Bereits am Donnerstag hatte die Polizei ein propalästinensisches Zeltlager auf dem Campus geräumt und gut 100 Teilnehmer festgenommen. Diese hatten sich trotz mehrfacher Aufforderung geweigert, das Lager aufzulösen, wie ein Polizeisprecher bei einer Pressekonferenz sagte. Berichten zufolge war unter den Festgenommenen auch die Tochter der prominenten demokratischen Abgeordneten Ilhan Omar.

Columbia-Präsidentin Nemat «Minouche» Shafik hatte die Polizei selbst um Hilfe gebeten. «Ich habe diesen aussergewöhnlichen Schritt unternommen, weil dies aussergewöhnliche Umstände sind», schrieb sie in einer Mitteilung. «Die Personen, die das Lager errichtet haben, haben gegen eine lange Liste von Regeln und Richtlinien verstossen.» Laut Berichten hat sich die Lage seitdem verschlimmert. (sda/dpa/lyn)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Esther R.
21.04.2024 20:28registriert November 2018
De ja vu Deutschland 1930er Jahre.
2011
Melden
Zum Kommentar
6
Wie Friedrich Merz und Co. Trump zur Ukraine-Wende brachten
Der US-Präsident liefert wieder Waffen an Kiew. Vordergründig, weil er über Putin frustriert ist. Hinter den Kulissen aber haben die Europäer monatelang Trump auf die Kehrtwende hingearbeitet. Und dabei keine Gelegenheit ungenutzt gelassen.
Es war am vergangenen Freitag, als Trump beschloss, dass es ihm reicht. Nachdem er wieder einmal Bilder von russischen Luftangriffen auf ukrainische Städte gesehen hatte – zwei Tage vorher schickte Russland 728 Drohnen und 13 Raketen, so viel wie noch nie in einer Nacht –, griff Trump zum Telefon und rief den deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz auf dem Handy an.
Zur Story