International
Israel

Empörung über heimlichen Besuch in Mekka eines israelischen Journalisten

Israelischer Journalist besucht heimlich Mekka – und erzürnt Social-Media-User

20.07.2022, 16:1221.07.2022, 08:03
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Ein israelischer Journalist hat heimlich die für Muslime heilige Stadt Mekka in Saudi-Arabien besucht und damit auf Social-Media-Plattformen grosse Empörung ausgelöst.

Die Reise des Journalisten Gil Tamari fand am Rande des Besuchs von US-Präsident Joe Biden in dem arabischen Land statt und wurde vom israelischen Sender Channel 13 News am Montagabend ausgestrahlt. Der Zutritt zu der heiligsten Stätte des Islams ist Nicht-Muslimen verboten.

Mekka, Saudi-Arabien
Ein israelicher Journalist hat heimlich die heilige Stadt Mekka besucht.Bild: Shutterstock.com

Israels Minister für Regionale Entwicklung, Issawi Freidsch, sagte am Mittwoch Medienberichten zufolge zu dem Vorfall, es sei «unverantwortlich und schädlich, so einen Bericht nur um der Einschaltquoten willen zu senden». Er behindere die von Israel angestrebte Normalisierung der Beziehung mit Saudi-Arabien. Auch bei Facebook, Twitter und Co. hagelte es Kritik.

Wollte die Schönheit der Religion zeigen

Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie der Journalist in einem Auto an der Grossen Moschee in Mekka vorbeifährt und Strassenschilder für «Nicht-Muslime» bewusst ignoriert. «Ich kann sagen, ich war in Mekka», sagte Tamari in der Video-Reportage auf Englisch. Zudem veröffentlichte er ein Foto von sich auf dem Berg Arafat.

Auf Twitter entschuldigte sich Tamari hinterher: «Der Zweck dieses ganzen Unterfangens war es, die Bedeutung von Mekka und die Schönheit der Religion zu zeigen und dadurch mehr religiöse Toleranz und Integration zu fördern», schrieb er. Er habe Muslime und auch andere Menschen nicht beleidigen wollen.

Im Rahmen der sogenannten Abraham-Abkommen haben unter US-Vermittlung mehrere arabische Staaten Beziehungen mit Israel aufgenommen. Ein Beitritt Saudi-Arabiens gilt derzeit jedoch als unwahrscheinlich. Die Golfmonarchie erkennt das Land nicht als Staat an.

US-Präsident Joe Biden war vergangene Woche im Nahen Osten zu Besuch. Begleitet wurde er von zahlreichen Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt.

(lab/sda/dpa)

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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dubliner
20.07.2022 16:26registriert März 2014
Sind „Soziale“ Medien nicht dauernd empört?
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KLeeX
20.07.2022 17:21registriert Januar 2014
Da sieht man wie tolerant diese Religion ist. Bei den Christen interessiert es keinen wenn ein Muslim oder sonnst einer nach Lourdes pilgert oder an einen anderen Christlichen Ort.
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Händlmair
20.07.2022 17:26registriert Oktober 2017
Die Schönheit der Religion?
Was ist an einer Religion schon schön? Es sind die Tempel, Kirchen oder Häuser mit einer speziellen Architektur die schön sein können. Es sind die Kleidungen, die Dekorationen oder die Tänze, Tratitionen und Feiern die schön sein können, aber die Religion ist nicht schön, sondern hat oft eine hässliche Fratze. Gerade der Islam ist nicht gerade eine „schöne“ Religion.
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