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Zehntausende Israelis setzen Proteste gegen Regierung Netanjahus fort

Zehntausende Israelis setzen Proteste gegen Regierung Netanjahus fort

20.05.2023, 20:5321.05.2023, 13:13
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Aus Protest gegen die rechts-religiöse Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sind in Israel wieder Zehntausende auf die Strasse gegangen. Sie versammelten sich am Samstagabend in mehreren grossen Städten und schwenkten israelische Flaggen.

Auf Bannern und Schildern in Tel Aviv waren Parolen zu lesen wie «Stoppt sie», «Israel ist nicht der Iran» oder «Die plündernde Regierung». Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich allein in der Mittelmeer-Metropole mehr als 130'000 Menschen.

epa10641599 People march in a protest against the justice system reform in Tel Aviv, Israel, 20 May 2023. Mass protests against the government justice system reform plan continue across the country. E ...
Protestierende in Tel Aviv.Bild: keystone

Wegen einer von der Regierung vorangetriebenen Justizreform kommt es seit Monaten in Israel landesweit regelmässig zu Kundgebungen. Diese Woche richtete sich der Protest auch gegen die geplante neue Verteilung der Staatsfinanzen. Die Regierung muss den Haushalt bis Ende Mai verabschieden.

Strengreligiöse sollen profitieren

Medienberichten zufolge sollen insbesondere die streng religiösen Koalitionsparteien von den bereits vom Finanzausschuss gebilligten Plänen profitieren.

Die Organisatoren der Proteste warfen der Regierung vor, «die Staatskasse zugunsten politischer Korruption zu plündern». Netanjahu verteile Steuergelder an seine Verbündeten, «um die Umsetzung diktatorischer Gesetze zu erleichtern», hiess es in einer Mitteilung.

Die rechts-religiöse Koalition will mit einer Umgestaltung des Justizwesens den Einfluss des obersten nationalen Gerichts beschneiden. Sie wirft dem Gericht übertriebene Einmischung in politische Entscheidungen vor. Kritiker sehen die Gewaltenteilung in Gefahr und warnen vor einer Staatskrise. Netanjahu hatte die Pläne im März ausgesetzt. Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition über einen Kompromiss blieben bislang erfolglos.

(dsc/sda/dpa)

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