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Angreifer erschiesst zwei Barbesucher in Tel Aviv

Der Tatort im Zentrum der israelischen Metropole. 
Der Tatort im Zentrum der israelischen Metropole. 
Bild: DANIEL BER ON/EPA/KEYSTONE

Angreifer erschiesst zwei Barbesucher in Tel Aviv

01.01.2016, 17:5201.01.2016, 21:14
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In der israelischen Metropole Tel Aviv hat am Freitag ein Unbekannter das Feuer in einer Bar eröffnet und zwei Menschen getötet. Mindestens sieben weitere Menschen seien durch die Schüsse verletzt worden, gab die Polizei bekannt.

Der Täter habe mit einer automatischen Waffe in alle Richtungen gefeuert, berichtete der Eigentümer einer benachbarten Bar, Nati Shakked. Danach ergriff er die Flucht, die Polizei leitete eine Grossfahndung ein.

Israelische Polizisten am Tatort. 
Israelische Polizisten am Tatort. 
Bild: TOMER APPELBAUM/EPA/KEYSTONE

Der Hintergrund der Bluttat war zunächst unklar. Erst vor wenigen Tagen hatte die Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) Drohungen gegen Israel ausgesprochen. Die Polizei betonte jedoch, es werde in alle Richtungen ermittelt.

Sprecher Micky Rosenfeld sagte, die Polizei suche im Zentrum von Tel Aviv nach dem Verdächtigen. «Die Ermittlungen laufen, um herauszufinden, ob der Vorfall einen kriminellen oder terroristischen Hintergrund hat», fügte er hinzu. Tel Avivs Bürgermeister Ron Chuldai sagte, man gehe von einem Terroranschlag aus.

Junger Mann mit Rucksack

Auf Aufnahmen von Überwachungskameras eines nahegelegenen Lebensmittelgeschäfts war ein junger Mann mit einem Rucksack zu sehen, der zunächst so tat, als ob er einkaufen wolle. Dann ging er zum Ausgang des Ladens, stellte seinen Rucksack auf einen Rollkoffer, holte eine Waffe heraus, die wie eine Maschinenpistole aussieht, und eröffnete draussen das Feuer.

Der Täter wurde von einer Überwachungskamera in einem Laden gefilmt. 
YouTube/EuropeIsrael

Meldungen, wonach in dem Rucksack des Täters ein Koran gewesen sein soll, wollte eine Polizeisprecherin weder bestätigen noch dementieren. Die Inhaberin eines benachbarten Coiffeursalons, Osnat David, sagte, sie habe Schüsse, Schreie und weinende Menschen gehört. «Meine Kunden und ich haben uns im Lager versteckt und waren still», sagte sie. «Wir hatten nicht mal Zeit, den Laden zu schliessen. Wir haben uns auf den Boden gelegt, damit der Terrorist uns nicht sieht. Das alles dauerte 20 Minuten. Wir haben gezittert, wir haben uns aneinandergeklammert.»

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Zwei Minuten vor der Tat habe sie noch vor dem Salon eine Zigarette geraucht, fügte David hinzu. «Es ist ein Wunder. Wenn ich draussen geblieben wäre, wäre ich jetzt tot.» (sda/afp/dpa/reu)

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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ferox77
01.01.2016 18:45registriert Oktober 2015
40 Jahre der Indoktrinierung durch PLO, arabische Liga und EU hinterlassen Spuren. Aber es würde auch dann zu Blutvergiessen kommen, wenn die palästinensischen Araber einen eigenen Staat bekommen würden. Sogar noch mehr.
Auf die Frage, wann das enden wird, hatte schon Golda Meir eine klare Antwort gegeben: "Eines Tages, wenn die palästinischen Mütter ihre Söhne mehr lieben werden als sie uns hassen."
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