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Netanjahu deutet baldiges Ende des Militäreinsatzes in Dschenin an

Netanjahu deutet baldiges Ende des Militäreinsatzes in Dschenin an

04.07.2023, 21:0404.07.2023, 21:04
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Der grossangelegte Militäreinsatz Israels in Dschenin im besetzten Westjordanland könnte nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bald vorbei sein. «In diesen Momenten schliessen wir die Mission ab», sagte Netanjahu Medienberichten zufolge am Dienstag bei einem Besuch eines Militärpostens in der Nähe von Dschenin. Gleichwohl machte er deutlich, die Aktion sei «kein einmaliger Vorgang, wir werden so lange wie nötig weitermachen».

A convoy of army vehicles is seen during a military raid in the Jenin refugee camp, a militant stronghold, in the occupied West Bank, Tuesday, July 4, 2023. Palestinian health officials said at least  ...
Ein Konvoi von Armeefahrzeugen ist während einer militärischen Razzia im Flüchtlingslager Dschenin – einer militanten Hochburg – im besetzten Westjordanland zu sehen.Bild: keystone

Unklar war zunächst, wann genau die Soldatinnen und Soldaten aus der palästinensischen Stadt abziehen, die als Hochburg militanter Islamisten gilt. Am Abend dauerte der Militäreinsatz palästinensischen Berichten zufolge an. In der Stadt waren demnach weiter Schüsse und Explosionen zu hören. In der Nähe eines Krankenhauses soll es zudem zu einem Feuergefecht mit drei Verletzten gekommen sein. Die Armee teilte lediglich mit, der Einsatz zur Zerschlagung terroristischer Infrastruktur «dauere so lange wie nötig».

Israel hatte in der Nacht zum Montag eine der grössten Militäroperationen im Westjordanland seit Jahrzehnten begonnen. Die Armee rückte nach mehreren Luftschlägen mit rund tausend Soldatinnen und Soldaten in die palästinensische Stadt Dschenin ein. Dort lieferte sich das Militär seither mehrere Schusswechsel mit bewaffneten Anwohnern. Mindestens elf Menschen wurden getötet, mehr als 100 weitere verletzt.

Verteidigungsminister Joav Galant, der mit Netanjahu vor Ort war, sagte, Dschenin sei in den vergangenen zwei Jahren zu einer «Produktionsstätte für den Terrorismus» geworden. Dies sei nun vorbei. In den vergangenen Jahren hatten Bewohner der Stadt mehrere Anschläge auf Israelis verübt. (sda/dpa)

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