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Gesunkene Luxus-Jacht vor Sizilien: Milliardär Mike Lynch tot geborgen

epa11558187 Rescue personnel carry another body of a passenger from Bayesian yacht after the recovery by fire brigade divers, in Porticello, near Palermo, Sicily Island, Italy, 21 August 2024. Search  ...
Vier Opfer konnten bereits geborgen werden.Bild: keystone

Gesunkene Luxus-Jacht vor Sizilien: Milliardär Mike Lynch tot geborgen

Nach drei Tagen Suche besteht nun Gewissheit: Beim Untergang einer Luxusjacht vor der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien ist auch der britische Milliardär Mike Lynch ums Leben gekommen.
22.08.2024, 10:4622.08.2024, 13:55
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Der Leichnam des 59-jährigen Unternehmers wurde von Spezialtauchern aus dem gesunkenen Segelboot an die Oberfläche gebracht. Gesucht wird nach Angaben der Rettungskräfte jetzt nur noch nach seiner 18 Jahre alten Tochter. Insgesamt kamen bei dem Unglück am Montag sieben Menschen ums Leben, darunter zwei mit Lynch befreundete Ehepaare. Der Milliardär wollte mit der Segeltour einen Freispruch vor Gericht feiern.

Die Suche und die Bergung der Toten gestaltet sich schwierig. Einerseits gebe es innerhalb des Wracks zahlreiche Hindernisse und es sei teilweise sehr eng. Zudem sei das Wrack auf dem Meeresboden zur Seite gekippt, was den Zugang ebenfalls massiv erschwere.

Andererseits können die Taucher der Feuerwehr nur kurze Zeit beim Wrack verbringen. Ihnen bleiben lediglich etwa 12 Minuten, um abzutauchen, ins Wrack vorzudringen und wieder aufzutauchen. Insgesamt sind 27 Taucher vor Ort.

epa11555084 A handout photo made available on 19 August 2024 by Perini Navi Press Office shows the 'Bayesian' sailing boat, in Palermo, Sicily, Italy. At least one person died, six remain mi ...
So sah das Schiff aus.Bild: keystone

Teilweise waren diese auch schon bei der Katastrophe um das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia im Jahr 2012 im Einsatz. Einer der Taucher sagte gegenüber La Stampa, dass es sich bei der «Bayesian» um eine «Mini-Concordia» handeln würde. Auch beim Kreuzfahrtschiff gestaltete sich die Bergung der Opfer schwierig. Damals waren 32 Personen ums Leben gekommen.

Bei den zuvor geborgenen Todesopfern der «Bayesian» handelt es sich um US-amerikanische und britische Staatsangehörige. Sie waren Gäste von Mike Lynch, der zu einem Fest auf dem Schiff geladen hatte, um einen erfolgreichen Gerichtsprozess zu feiern. Lynch, der auch als «britischer Bill Gates» bezeichnet wird, war in den USA wegen des umstrittenen Verkaufs seiner Softwarefirma an Hewlett Packard (HP) vor Gericht. Er wurde aber kürzlich freigesprochen.

Die Hintergründe des Unglücks sind derweil noch ungeklärt. Die «Bayesian» geriet nur wenige hundert Meter vor dem Ufer von Sizilien in ein schweres Unwetter und wurde offenbar von einer Mini-Wasserhose getroffen.

Berichten zufolge verschluckte das Meer das über 50 Meter lange Schiff in weniger als 60 Sekunden komplett. Weshalb die Jacht so schnell sank, ist unklar. Der Kapitän des Schiffes, der verletzt wurde, gab gegenüber den italienischen Ermittlern an, dass sie vom Unwetter überrascht worden seien. (con)

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