International
Italien

Zahl der Bootsflüchtlinge in Italien halbiert

Zahl der Bootsflüchtlinge in Italien halbiert

25.12.2019, 17:0325.12.2019, 17:19
Mehr «International»

Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten, die Italien auf dem Seeweg erreichen, hat sich in diesem Jahr im Vergleich zu 2018 halbiert. Gegenüber 2017 ergibt sich sogar ein Rückgang um gut 90 Prozent, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Statistik des Innenministeriums hervorgeht.

Demnach landeten 2019 bis zum 24. Dezember 11'439 Flüchtlinge an den italienischen Küsten. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 23'210, im Jahr davor 118'914. Die meisten der Menschen (2654) kamen in diesem Jahr aus Tunesien. Es folgen als Herkunftsländer Pakistan mit 1180 und die Elfenbeinküste mit 1135 Ankömmlingen.

Als Hauptgrund für den starken Rückgang von Flucht und Migration nach Italien gilt ein umstrittenes Abkommen, das die damalige sozialdemokratische Regierung 2017 mit Libyen schloss. Das Memorandum wurde laut Medienberichten von informellen Vereinbarungen mit diversen Milizen des Bürgerkriegslandes begleitet. Ziel war es, Flüchtlinge und Migranten von Libyen aus nicht aufs Meer hinaus zu lassen.

Nach dem Regierungswechsel 2018 wurde der Chef der rechten Lega-Partei, Matteo Salvini, Innenminister. Er verfolgte eine Politik der «geschlossenen Häfen» gegen die Rettungsschiffe auf dem Mittelmeer.

Die seit September dieses Jahres amtierende Mitte-Links-Regierung fährt gegenüber den Hilfsorganisationen einen moderateren Kurs und lässt Rettungsschiffe einlaufen, wie es das internationale Seerecht verlangt. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Hochwasser in Venedig
1 / 21
Hochwasser in Venedig (13. November 2019)
In der Nacht auf Mittwoch, 13. November 2019, kam es in Venedig zu einem Hochwasser historischen Ausmasses.
quelle: ap / luca bruno
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Warum sind Dosentomaten eigentlich so billig?
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
FITO
25.12.2019 20:04registriert April 2019
Und wer sich jetzt noch fragt wo sie geblieben sind:
http://www.dw.com/de/migranten-der-totengr%C3%A4ber-von-zarzis/a-41810856
Zahl der Bootsflüchtlinge in Italien halbiert
Und wer sich jetzt noch fragt wo sie geblieben sind:
http://www.dw.com/de/migranten-der-totengr%C3%A4ber-von-zarzis/a-41810856
22215
Melden
Zum Kommentar
avatar
John Galt
25.12.2019 21:02registriert November 2014
1. Ihr seid zu nett mit euren Schlagzeilen, es hätte heissen sollen, „10 mal weniger Flüchtlinge“.
2. Zur Kritik dass die Flüchtlinge in Libyen ihrem Schicksal überlassen werden. Ja, das ist leider so, aber das Problem lösen wir nicht, indem wir alle nach Europa lassen, sondern indem wir für Perspektiven in Afrika sorgen. (Korrupte Regierungen unter Druck setzen, Grosskonzerne zu fairem Handel zwingen....)
357
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ueli der Knecht
25.12.2019 21:41registriert April 2017
"Zahl der Bootsflüchtlinge in Italien halbiert"

Derweil florieren in Libyen Geschäftsmodelle mit Folter, Erpressung, Sklavenmärkten,...:
https://www.fr.de/politik/geschaeftsmodell-folter-11045212.html
https://www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/libyen-migranten-folter-sklavenmaerkte-iom

"Als Hauptgrund für den starken Rückgang von Flucht und Migration nach Italien gilt ein umstrittenes Abkommen, das die damalige sozialdemokratische Regierung 2017 mit Libyen schloss."

"Mit Libyen"? Mit kriminellen Milizen! Die dafür Verantwortlichen in Italien und EU sollten angeklagt und weggesperrt werden.
5227
Melden
Zum Kommentar
11
29 Verletzte bei Unglück auf Capri-Fähre

Auf einer Fähre von der italienischen Mittelmeerinsel Capri sind bei der Ankunft in Neapel mindestens 29 Menschen verletzt worden, davon eine Frau schwer. Das Schiff namens «Isola di Procida» mit etwa 100 Passagieren prallte nach Berichten von Augenzeugen am Freitagmorgen beim Anlegen auf den Kai.

Zur Story