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Italien

Italienischer Mafia-Boss auf Mittelmeerinsel Korsika gefasst

Mafia-Boss und einer der meistgesuchten Verbrecher Europas auf Korsika gefasst

02.02.2024, 14:5602.02.2024, 15:00
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Ein seit knapp einem Jahr flüchtiger Mafia-Boss ist auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika gefasst worden. Die italienischen Carabinieri sowie die lokalen Behörden nahmen den Mann, der Chef eines Clans in der süditalienischen Region Apulien ist, in Bastia im Norden Korsikas fest.

Das teilte die Staatsanwaltschaft Bari am Freitag mit. Der 40-Jährige war vergangenes Jahr aus einem Hochsicherheitsgefängnis auf Sardinien ausgebrochen und stand seitdem auf der Europol-Fahndungsliste der meistgesuchten Verbrecher Europas.

Mitglied der Sacra Corona Unita

Der Italiener Marco Raduano steht einem mächtigen Clan aus der apulischen Küstenstadt Vieste vor. Wegen der Mitgliedschaft in einer Mafia-Organisation, Drogenhandels, illegalen Waffenbesitzes und anderer schwerer Verbrechen wurde er in Italien zu 24 Jahren Haft verurteilt.

Marco Raduano, italienischer Mafiaboss, der im Februar 2023 aus dem Gefängnis Badu ’e Carros ausgebrochen ist.
Marco Raduano, der im Februar 2023 mithilfe eines Bettlakens aus dem Gefängnis Badu ’e Carros flüchtete.

In dem sardischen Gefängnis sollte er seine Haftstrafe verbüssen. 2023 brach er in einer spektakulären Aktion aus dem Gefängnis aus und wird seitdem von Europol als gefährlich eingestuft. Zudem läuft noch ein Prozess wegen zweifachen Mordes gegen ihn.

Raduano gilt als Anführer der Società Foggiana, auch bekannt als Mafia Foggiana oder «Fünfte Mafia». Es handelt sich um eine kriminelle Untergruppierung der Sacra Corona Unita, der Mafia Apuliens. Sie ist ausserhalb Italiens weniger bekannt als etwa die ’Ndrangheta in Kalabrien, die Camorra in Kampanien und die Cosa Nostra auf Sizilien.

Helfer in Spanien geschnappt

Die Carabinieri nahmen auch den wichtigsten Helfer des Mafia-Bosses fest. Die italienischen und spanischen Behörden spürten den Italiener Gianluigi Troiano in der kleinen Stadt Otura bei Granada im Süden Spaniens auf. Vor zwei Jahren war er trotz elektronischer Fussfessel aus dem Hausarrest geflohen und seitdem flüchtig.

Im Kampf gegen das organisierte Verbrechen gelingt es den Ermittlungsbehörden immer wieder, flüchtige Mafiosi in Italien oder anderen europäischen Ländern zu fassen. Italiens Innenminister Matteo Piantedosi zeigte sich erfreut über die Verhaftung und lobte die Zusammenarbeit zwischen den Behörden der Länder über Europol.

(dsc/sda/dpa)

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