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Lombardei startet mit Roma-Zählung

Salvini setzt sich durch: Italienische Region Lombardei startet mit Roma-Zählung

05.07.2018, 14:0505.07.2018, 14:10
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epa06860747 Interior Minister Matteo Salvini poses for a selfie during a visit to an estate which was permanently confiscated in 2007 from the mafia, in Suvignano (Siena), Italy, 03 July 2018. The est ...
Innenminister Matteo Salvini.Bild: EPA/ANSA

Das Parlament der norditalienischen Lombardei hat Grünes Licht für den Start einer Zählung der in der Region lebenden Roma und Sinti gegeben. Damit wurde der Regionalausschuss beauftragt, die legalen Roma-Siedlungen zu kontrollieren.

Dies berichteten italienische Medien. Die illegalen Siedlungen sollen geschlossen werden.

«Nur mit einer genauen Erfassung der Roma- und Sinti-Siedlungen in der Lombardei können wir Massnahmen zur Bekämpfung illegaler Zustände ergreifen und ein gutes Zusammenleben fördern», sagte das für die Sicherheit zuständige Mitglied des Regionalausschusses Riccardo De Corato. Die Region Lombardei steht unter der Führung der rechten Lega. Die sozialdemokratische PD bezeichnete die geplante Zählung als «rassistisch und demagogisch».

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hatte sich bereits vor zwei Wochen für eine Zählung von Angehörigen der Roma-Minderheit ausgesprochen, was in Italien für Aufregung gesorgt hatte. Salvini meinte, die Erhebung ermögliche die Ausweisung von Ausländern ohne gültigen Aufenthaltsstatus. Roma mit italienischer Staatsangehörigkeit müsse das Land «leider behalten».

Der Chef des Koalitionspartners Fünf Sterne, Luigi Di Maio, betonte daraufhin, jeglicher Zensus eines Bevölkerungsteils auf Basis der ethnischen Zugehörigkeit verstosse gegen die Verfassung. Salvini präzisierte schliesslich, eine behördliche Erfassung der in Italien lebenden Roma oder eine Registrierung von Fingerabdrücken sei nicht geplant. Ihm gehe es lediglich darum, ein Bild von der Lage in den Roma-Lagern zu gewinnen. (sda/apa)

Hier zerstören Rechtsextreme ein Roma-Lager in der Ukraine

Video: srf
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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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piedone lo sbirro
05.07.2018 15:00registriert November 2016
statt eine roma-zählung würde salvini gescheiter die steuerhinterziehung bekämpfen.

die schadet dem staat und somit dem bürger wesentlich mehr als die romas.

doch zu den grossen steuerhinterzieher gehört salvini eben selber - die roma-zählung ist also nichts anderes als reine ablenkung. pagliaccio!

http://espresso.repubblica.it/inchieste/2018/05/31/news/alla-lega-sovranista-di-matteo-salvini-piace-offshore-1.323128?ref=HEF_RULLO

http://espresso.repubblica.it/inchieste/2017/09/28/news/esclusivo-salvini-ha-usato-i-soldi-della-truffa-di-bossi-1.311009
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El Vals del Obrero
05.07.2018 15:16registriert Mai 2016
Man könnte ja einfach illegale Siedlungen zählen, unabhängig davon, welcher Gruppe deren Bewohner angehören.

Zumal ja auch Nicht-Roma-Italiener nicht gerade für einen peniblen Umgang mit Baubewilligungen bekannt sind ...

Aber vielleicht ist das ja das Problem. Dann trifft es nicht nur "die anderen".
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fricktastisch
05.07.2018 14:53registriert März 2017
Und wieder droht mit dem Faschismus in Europa in eine dunkle Epoche...
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