International
Japan

Nagasaki gedenkt der Opfer des Atombombenabwurfs vor 78 Jahren

Nagasaki gedenkt der Opfer des Atombombenabwurfs vor 78 Jahren

09.08.2023, 07:19
Mehr «International»

Mit einem Appell an die Nuklearwaffenstaaten hat die japanische Stadt Nagasaki der Opfer des Atombombenabwurfs vor 78 Jahren gedacht. Sie sollten «Mut zeigen» und sich von der Idee der nuklearen Abschreckung lösen, sagte Bürgermeister Shiro Suzuki am Mittwoch bei einer wegen eines Taifuns deutlich verkleinerten Gedenkzeremonie.

Nagasaki Mayor Shiro Suzuki, right, with other attendees takes a moment of silence during a ceremony to mark the 78th anniversary of the atomic bombing in Nagasaki, southern Japan Wednesday, Aug. 9, 2 ...
Die Gäste in Nagasaki gedenken den Verstorbenen.Bild: keystone

Wegen des Wirbelsturms konnten Gäste aus dem In- und Ausland, darunter auch Japans Regierungschef Fumio Kishida, diesmal nicht vor Ort teilnehmen. Erstmals seit 1963 fand das Gedenken zudem nicht im Friedenspark statt, sondern in einer Messehalle der Stadt.

Um 11.02 Uhr (Ortszeit), dem Zeitpunkt, als am 9. August 1945 die von einem US-Bomber abgeworfene Atombombe «Fat Man» über Nagasaki explodierte, legten die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung eine Schweigeminute ein. Allein in Nagasaki wurden damals etwa 70 000 Menschen durch direkte Einwirkung getötet, rund 75 000 weitere verletzt.

epa04867687 (FILE) A handout photo made available by the Nagasaki Atomic Bomb Museum shows a view of the mushroom cloud photographed from the ground of the 09 August 1945 atomic bombing of Nagasaki, J ...
Am 9. August 1945 explodierte «Fat Man» über Nagasaki.Bild: EPA NAGASAKI ATOMIC BOMB MUSEUM

Drei Tage zuvor hatten die USA bereits Hiroshima durch eine Atombombe mit geringerer Sprengkraft verwüstet. Unter dem Eindruck der Zerstörungen kapitulierte das Kaiserreich Japan am 15. August 1945. Hiroshima und Nagasaki wurden als die ersten und bislang einzigen von einer Atombombe verwüsteten Städte weltweit als Symbol für die Schrecken von Krieg und für Frieden bekannt. Heute nimmt die atomare Bedrohung angesichts Russlands Invasion in der Ukraine wieder zu. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Kickls «Machtrausch»: Österreich ist noch einmal davongekommen
    FPÖ-Chef Herbert Kickl sah sich schon als «Volkskanzler». Doch die Koalitionsgespräche mit der ÖVP sind gescheitert. Jetzt braucht unser Nachbarland Österreich einen Neustart.

    Als FPÖ und ÖVP Anfang Jahr Gespräche über eine gemeinsame Regierung aufnahmen, galt es als ausgemacht: Der nächste österreichische Bundeskanzler wird Herbert Kickl heissen. Oder «Volkskanzler», denn als solcher hatte sich der 56-jährige FPÖ-Chef im Wahlkampf empfohlen. Dass der Begriff von Adolf Hitler stammt, kümmerte ihn nicht.

    Zur Story