International
Japan

Verspätung auf Tokioter Ringlinie sorgt für Schlagzeilen

Verspätung auf Tokioter Ringlinie sorgt für Schlagzeilen

24.07.2023, 07:38
Mehr «International»
die yamanote bahnlinie in japan.
Ein Skandal: Bei der Yamanote-Bahnlinie ist es heute in Japan zu Verspätungen gekommen.Bild: wikimediacommons/MaedaAkihiko

Dass es im Bahnverkehr zu Verspätungen kommt, überrascht in der Schweiz längst niemanden mehr, anders dagegen in Japan. Dort sind Verspätungen derart selten, dass es bisweilen zur Top-Nachricht wird, wenn es doch mal vorkommt. So geschehen am Montag in Tokio auf der Yamanote-Linie in Tokio, eine der verkehrsreichsten und wichtigsten Bahnlinien der Metropolregion: An diesem Tag fielen wegen einer Signalstörung gleich am Morgen die ersten planmässigen Züge aus. Für Japans Medien war das prompt die Hauptnachricht. Rund 110'000 Menschen seien von der Betriebsstörung betroffen gewesen.

Zwar konnte der Betrieb der Ringlinie, die die wichtigsten Pendlerknotenpunkte und Geschäftsgebiete Tokios miteinander verbindet, bereits gegen 09.00 Uhr Ortszeit wieder aufgenommen werden. Der Fahrplan sei aber «erheblich beeinträchtigt und die Pendler stark betroffen», berichteten lokale Medien. «Ich wollte eigentlich früh im Büro sein, aber jetzt schaffe ich es nicht zu einem Meeting», wurde ein 29-jähriger Mann zitiert. Dass ein solcher Vorfall solche Schlagzeilen liefert, kann nicht verwundern, denn in Japan sind Züge zu 99 Prozent pünktlich. Davon können andere Nationen nur träumen.

Auch Japans Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, der Stolz der ganzen Nation, ist berühmt für seine Pünktlichkeit. Ausser bei Naturkatastrophen kommt es auch hier kaum zu Verspätungen. Kommt es aber doch mal zu Verspätungen von nicht einmal einer Minute, führt dies zu wiederholten Entschuldigungen. Im Jahr 2017 hatte sich eine Bahngesellschaft zu einer Entschuldigung gezwungen gesehen, weil eine Tokioter Vorortbahn nicht zu spät abgefahren war, sondern zu früh: um nämlich 20 Sekunden. Dabei hatte sich überhaupt keiner beschwert. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
30 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
fidget
24.07.2023 09:10registriert Dezember 2018
Um so eine Pünktlichkeit erreichen zu können, müsste man die verschiedenen Zuggattungen (IC, IR, S-Bahn etc.) auf separaten Netzen fahren lassen. Bei uns fährt alles auf denselben Gleisen inkl. Güterverkehr. Und dafür, dass wir ein sehr dicht befahrenes Bahnnetz haben, sind die Verspätungen marginal.
588
Melden
Zum Kommentar
avatar
Posersalami
24.07.2023 08:42registriert September 2016
" Ausser bei Naturkatastrophen kommt es auch hier kaum zu Verspätungen."

Ist ja auch keine Kunst. Die Shinkansen haben ein eigenes Netz, das exklusiv von ihnen genutzt wird. Da gibts keine RE, Güterzüge oder S-Bahnen, die den flinken Zügen im Weg herumgurken.

Hier können wir das ja leider nicht machen. Wir brauchen das Geld für Autobahnen und eine Bewilligung würde ob der ganzen Einsprachen vermutlich 100 Jahre brauchen..
6124
Melden
Zum Kommentar
avatar
kulboto
24.07.2023 08:07registriert November 2019
Sich fürs Zu-Früh-Abfahren entschuldigen. Davon könnte sich die VBZ mal eine Scheibe abschneiden...
313
Melden
Zum Kommentar
30
    Donald Trump: Ukraine könnte «eines Tages russisch sein»

    Die Ukraine blickt gespannt auf den 14. Februar, wenn in Deutschland die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) beginnt. Bei dem internationalen Treffen wollen die USA intensive Gespräche führen und ihre Pläne für den russischen Angriffskrieg preisgeben. Das verkündete Keith Kellogg, der US-Sonderbeauftragte für Ukraine und Russland.

    Zur Story