International
Justiz

Fall Epstein: Ghislaine Maxwell will Hilfe von Supreme Court

Fall Epstein: Ghislaine Maxwell will Hilfe von Supreme Court

28.07.2025, 22:3828.07.2025, 22:38
Mehr «International»

In der Affäre um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat sich seine verurteilte Vertraute Ghislaine Maxwell erneut an den Obersten Gerichtshof in den USA gewandt. Es handelt sich um einen weiteren Versuch ihres Anwaltsteams, das seit Monaten aktiv ist, um den Supreme Court dazu zu bewegen, in dem Fall zu intervenieren. Es ist offen, ob sich die Richterinnen und Richter des Falles annehmen.

Ghislaine Maxwell wird vorgeworfen, Jeffrey Epstein dabei geholfen zu haben, Minderj
Ghislaine Maxwell sitzt derzeit eine 20-jährige Haftstrafe ab, weil sie Epstein beim Missbrauch von Minderjährigen half.Bild: sda

Um diese Frage geht es

Es geht den Anwälten nicht darum, dass das Gericht feststellt, ob Maxwell schuldig oder unschuldig ist. Sie wollen vielmehr eine juristische Frage geklärt wissen: Ob ein Versprechen der US-Staatsanwaltschaft, das im Namen der Vereinigten Staaten abgegeben wird, für das gesamte Land bindend ist oder nur für die Region, an dem die juristische Aufarbeitung eines Falles in diesem Kontext passiert.

Konkret: Laut Maxwell-Seite geht es um eine Vereinbarung, die Epstein mit der Staatsanwaltschaft in Florida in den 2000ern ausgehandelt haben soll und die beinhalte, dass keine Anklage gegen potenzielle Mitverschwörer erhoben werde.

Maxwell sitzt im Gefängnis

Maxwell, die langjährige Vertraute des US-Multimillionärs Epstein, wurde allerdings nicht in Florida, sondern in New York im Jahr 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Sie hatte laut Urteil eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Mädchen gespielt. Seither sitzt sie im Gefängnis.

Finanzier Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. Jahre davor hatte es einen Prozess gegeben, dessen Ausgang viele für einen Skandal hielten. Der Fall wurde später dann erneut aufgerollt, in dessen Zuge es zu der Verurteilung Maxwells gekommen war.

Tage nach Gesprächen mit Generalstaatsanwaltschaft

Der neue Vorstoss Maxwells kommt, Tage nachdem Vertreter des Justizministeriums sie zweimal getroffen hatten. Inhalte der Gespräche wurden nicht bekannt.

In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch US-Präsident Donald Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Epstein-Akten zu öffnen. Weil er dies bislang nicht getan tat, wächst der Druck auf ihn – auch aus dem eigenen Lager. (hkl/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
19 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Psychohirngrütze
28.07.2025 23:00registriert Mai 2025
Man sollte Maxwell, eine kleine Reduzierung der Haftstrafe anbieten, wenn sie alles Schreckliche von damals, ans Tageslicht bringt. Das wäre für viele, die dabei waren, eine Hiobsboschaft. Ausser, jemand bezahlt für ihr schnelles Ableben im Knast.
600
Melden
Zum Kommentar
19
EU-Urteil: Hürden für Listen sicherer Herkunftsländer erhöht
Der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) erhöht mit einem Urteil die Hürden für die Festlegung sicherer Herkunftsstaaten für beschleunigte Asylverfahren. Die EU-Länder dürfen solche Listen nur selbst erstellen, wenn sie die Quellen für ihre Einschätzung offenlegen. Zudem gilt derzeit, dass die gesamte Bevölkerung in dem Land sicher sein muss, entschieden die Richterinnen und Richter in Luxemburg.
Zur Story